BR-KLASSIK im TV - Frank Peter Zimmermann spielt Brahms

Nachrichten • So., 23.02. • 41 Min.
Das Violinkonzert D-Dur op. 77 von Johannes Brahms kann mit Fug und Recht als das bemerkenswerteste Violinkonzert der zweiten H\xe4lfte des 19. Jahrhunderts bezeichnet werden. Dieser Status kommt ihm deswegen zu, da sich Brahms mit diesem demonstrativ gegen die Tradition der Werke von Geigenakrobaten wie Niccol\xf2 Paganini oder Pablo De Sarasate, aber auch der Violinkonzerte Mendelssohns oder Beethovens stellte. Er betrachtete diese Gattung vom symphonischen Standpunkt aus und strebte die perfekte Erg\xe4nzung des Orchesters mit dem Solisten an. Integration statt Demonstration. Die Kritik haderte mit dieser Neuerung und verurteilte das Werk als \x201egegen die Geige komponiert\x201c und \x201eunvirtuos\x201c, da dem Solisten nicht gen\xfcgend Freiraum zum Brillieren gegeben w\xfcrde. Dies bedeutet aber mit Nichten, dass Brahms Violinkonzert simpel zu spielen w\xe4re. Alleine der erste Satz ist mit der l\xe4ngste Satz in der Violinliteratur. Au\xdferdem strotzt es vor technischen H\xf6chstschwierigkeiten, die schon Joseph Joachim, Geigenlegende und enger Freund von Brahms, kurz vor der Urauff\xfchrung bedenklich stimmten. Sich gegen das gro\xdfe Orchester zu behaupten ist nicht immer einfach, oft auch ein Kampf, findet der Stargeiger Frank-Peter Zimmermann. Aber genau darin liegt ja der Reiz des St\xfcckes, im gegenseitigen Geben und Nehmen, Zuh\xf6ren und Steigern der Wirkung. Erst recht, wenn dies wie am 16. und 17. April 2015 mit einem Klangk\xf6rper wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Chefdirigent Mariss Jansons geschah. Und f\xfcr Frank-Peter Zimmermann gab es in der M\xfcnchner Philharmonie so auch die Gelegenheit dem Orchester zu lauschen. Zum Beispiel in der Einleitung des 2. Satzes. F\xfcr Zimmermann immer aufs Neue eine Stelle \x201ezum Niederknien.\x201c