Naturfilme - Wildes Marokko - Der goldene Süden (2)
Natur + Reisen • Sa., 22.03. • 44 Min.
Der Nordwesten Afrikas ist gefangen. Im S\xfcden und Osten von der gr\xf6\xdften Sandw\xfcste der Erde, im Westen vom Atlantik und im Norden vom Mittelmeer. Dieser Einschluss in Verbindung mit drei gro\xdfen Gebirgsketten, die den Regen fangen, schuf ein breites Spektrum an Lebensr\xe4umen. Durch den Hohen Atlas wird Marokko in zwei Lebensr\xe4ume f\xfcr Tiere und Pflanzen unterteilt. Der Gebirgszug ist nat\xfcrliche Barriere und Klimascheide zwischen dem feuchteren Nord- und dem w\xfcstenhaften S\xfcdmarokko. Der Hohe Atlas ist Lebensvernichter und -spender zugleich. Seine Gipfelregionen fangen die Wolken nach S\xfcden hin ab und bilden damit das Tor zur Sahara. Doch die Niederschl\xe4ge sammeln sich \xfcber das Jahr als Sickerwasser oder Schnee, um dann dosiert nach S\xfcden in die W\xfcste geschickt zu werden und dort Oasen spezialisierten Lebens zu bew\xe4ssern. \x0a\x0aViele W\xfcstenbewohner haben sich \xfcber die Jahrmillionen spezialisiert, sich Trockenheit und Hitze angepasst. Sogar S\xe4ugetiere wie der W\xfcstenfuchs k\xf6nnen so die unwirtlichsten Lebensr\xe4ume besiedeln. Er muss fast nie trinken, \xfcber seine riesigen Ohren leitet er die Tageshitze ab, seine behaarten Pfoten erlauben ihm die Fortbewegung \xfcber gl\xfchenden Sand. Silberameisen haben feinste H\xe4rchen, \xfcber die sie das Sonnenlicht reflektieren. Hitzeschutzproteine machen eine K\xf6rpertemperatur von 54\xb0C m\xf6glich. Die Hautpigmente der Dornschwanzagame \xe4ndern sich je nach Sonnenstand. So kann sie Hitze entweder reflektieren oder aufnehmen. Sandratten haben sich auf wasserspeichernde Pflanzen als Nahrung spezialisiert, so m\xfcssen auch sie nie trinken. \x0a\x0aFast allen W\xfcstenbewohnern ist gemeinsam, dass sie die Nacht zum Tag machen. W\xfcstenhornvipern gehen auf die Suche nach Springm\xe4usen, ein Afrikanischer W\xfcstenigel ist auf der Suche nach Walzenspinnen. Stachelschweine graben im Savannengrund nach Knollen und Wurzeln. \x0a\x0aW\xe4hrend der letzten Eiszeit war der S\xfcden Marokkos wasserreich. Die Hinterlassenschaften der m\xe4chtigen Flussl\xe4ufe pr\xe4gen heute das Landschaftsbild: die Wadis - ausgetrocknete Flusst\xe4ler einer l\xe4ngst vergangenen Zeit. In den H\xf6hlen ihrer ausgewaschenen Ger\xf6llh\xe4nge haben Afrikanische Goldw\xf6lfe ihr Zuhause. Doch manchmal kommt der Regen. Dann f\xfcllen sich diese vertrockneten Bachl\xe4ufe und Lagunen. Sie werden Rastplatz f\xfcr Zug- und Standv\xf6gel wie Flamingos oder Rostg\xe4nse. Die W\xfcste bl\xfcht w\xe4hrend eines kurzen Zeitfensters. Dann muss alles ganz schnell gehen. Vogelk\xfcken m\xfcssen aufgezogen werden, Amphibien m\xfcssen sich verwandeln. Der S\xfcden Marokkos stellt die Tier- und Pflanzenwelt vor gro\xdfe Herausforderungen, doch die Evolution h\xe4lt erstaunliche Antworten bereit.