12 Jahre, 3 Monate, 9 Tage - Die Jahreschronik des Dritten Reichs

SERIE • 1 Staffel • Dokumentationen • Deutschland • 2006

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SPIEGEL-TV-Autor Michael Kloft zeigt mit seltenen, teilweise unveröffentlichten Filmaufnahmen ein Bild der nationalsozialistischen Diktatur auch jenseits der Propaganda. Bei der Darstellung von Politik und Alltag, Kriegsgeschehen und Verbrechen im Nazistaat helfen ihm drei berühmte Wissenschaftler: Sir Ian Kershaw hat mit seiner Hitler-Biografie weltweit Maßstäbe gesetzt, Brigitte Hamann erhellt in ihren bahnbrechenden Studien Hintergründe der Faszination des Führers und Götz Aly hat in seinem Buch „Hitlers Volkstaat“ die „Wohlfühldiktatur“ der 30er Jahre beschrieben und die Ausplünderung Europas durch die Deutschen schonungslos aufgedeckt

Originaltitel
12 Jahre, 3 Monate, 9 Tage - Die Jahreschronik des Dritten Reichs
Produktionsland
Deutschland
Originalsprache
Deutsch
Regie
Michael Kloft
Untertitel
Nein

Episoden-Guide

1. Staffel 1 (13 Episoden)
„Mit Hitler sind die Deutschen noch lange nicht fertig.“ (Sir Ian Kershaw) „Die Vergangenheit ist und bleibt.“ (Helmut Schmidt) Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Die Macht über Deutschland einmal in Händen, ließen die Nazis sie nicht mehr los – bis zum Untergang am 8. Mai 1945. 12 Jahre, 3 Monate und 9 Tage währte das Dritte Reich. Es begann mit großen Hoffnungen und beispiellosem Jubel – und endete nach einem Weltkrieg mit mehr als 50 Millionen Toten, der Zerstörung Deutschlands und dem Völkermord an den europäischen Juden.
01
1933: Machtergreifung und Unterdrückung
Am 30. Januar 1933 wird Adolf Hitler zum „Reichskanzler“ ernannt. Innerhalb kürzester Zeit schafft er es, seine Macht auszubauen und aus Deutschland einen Einparteienstaat zu machen. Politische Gegner bekommen den eisernen Arm der neuen Regierung als erste zu spüren. Nach dem Reichtagsbrand von 27. Februar lässt Hitler diese, legitimiert durch das neue Ermächtigungsgesetz, in Konzentrationslager sperren und alle anderen Parteien verbieten.
02
Episode 2
Nach politischen Gegnern entledigt sich Hitler langsam auch seiner Gegner in den eigenen Reihen. Ernst Röhm, Stabschef der SA, bekommt dies als erster zu spüren. Am 30. Juni 1934 lässt Hitler persönlich Röhm und einige Getreue in Bad Wiessee verhaften. Sechs SA-Männer werden auf seinen Befehl sofort erschossen, Röhm einen Tag später. Die von den Nazis als „Röhm-Putsch“ verschleierte Mordaktion rechtfertigte die Reichsregierung am 2. Juli 1934 nachträglich per Gesetz als „Staatsnotstand“
03
1935: Aufrüstung und Nürnberger Gesetze
Einer gigantischen Wahlpropaganda folgt der mehr als deutliche Sieg bei der Saarabstimmung vom 13. Januar 1935. So gelingt es Hitler, das nach dem Versailler Vertrag von Deutschland getrennte Saargebiet wieder „heim ins Reich“ zu holen. Derweil drängen die Parteioberen Hitler, „Rassegesetze“ zu erlassen. Die Juden sollen endgültig aus der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft ausgestoßen werden. Die „Nürnberger Gesetze“ ermöglichen bald die öffentliche Diskriminierung
04
Episode 4
Das Jahr 1936 steht ganz im Zeichen der Olympischen Spiele, die zum ersten Mal in einer Diktatur abgehalten werden. Nach den Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen finden im August die Sommerspiele in Berlin statt. Die NS-Propaganda nutzt diese Möglichkeit, um das Bild Deutschlands im Ausland zu schönen. So verschwinden sämtliche antisemitischen Schmierereien sowie die Stürmerkästen.
05
1937: Wirtschaftsaufschwung und Führerkult
Zu Beginn des Jahres 1937 befindet sich Deutschland anscheinend im wirtschaftlichen Aufschwung. Tatsächlich ist dieser jedoch mit einer enormen Staatsverschuldung teuer erkauft. So leidet der Staat in Wahrheit an Rohstoffknappheit und befindet sich kurz vor der Insolvenz. Doch außenpolitische Erfolge lenken von den innenpolitischen Problemen ab. Im Spanischen Bürgerkrieg etwa sind zum ersten Mal seit 1918 deutsche Soldaten außerhalb ihres Heimatlandes im Einsatz.
06
1938: Großreichspläne und Antisemitismus
Im März 1938 marschieren deutsche Truppen in Österreich ein und Adolf Hitler proklamiert in Wien den Anschluss seines Heimatlandes an das Deutsche Reich. Die Verehrung des „Führers“ kennt nun keine Grenzen mehr. Im November entlädt sich dann die ganze Wut der Nazis gegen die jüdischen Mitbewohner: In der Reichspogromnacht kommt es überall im Land zu Ausschreitungen. Jüdische Geschäfte werden verwüstet, Synagogen in Schutt und Asche gelegt.
07
Episode 7
Anfang 1939 gibt sich Hitler staatsmännisch und weltoffen. Dabei verfolgt er weiterhin nur ein Ziel: Krieg. Im März besetzen deutsche Truppen die Slowakei, kurz darauf wird das Memelland wieder in das Reich eingegliedert. Am 1. September marschieren deutsche Truppen ohne Kriegserklärung in Polen ein. Nur zwei Tage später erklären England und Frankreich dem Deutschen Reich den Krieg.
08
1940: Blitzkriege und Luftschlacht um England
1940 läuft die Kriegsmaschinerie im „Dritten Reich“ auf Hochtouren. Gleich zu Beginn des Jahres wird für Studenten ein kriegswirtschaftlicher Zwangsdienst eingeführt und die Rüstungsindustrie setzt nun auch Frauen ein. Um in der Luftschlacht gegen England erfolgreich zu sein, erobern deutsche Truppen innerhalb kürzester Zeit Dänemark und Norwegen. Außerdem besetzen die Nazis Paris und zwingen Frankreich zur Kapitulation. Doch Hitler ist noch lange nicht am Ziel.
09
Episode 9
Das Jahr 1941 beginnt mit schnellen Siegen. Die Taktik der Blitzkriege scheint erfolgreich. Mit dem Krieg gegen die Sowjetunion beginnt dann eine neue Form der Kriegsführung: der sogenannte Vernichtungskrieg. Bereits Ende 1941 sind das Baltikum, Weißrussland sowie große Teile der Ukraine besetzt. Doch kurz vor Moskau kommt der deutsche Angriff dann ins Stocken, Anfang Dezember bringen eisige Temperaturen von über minus 40 Grad Celsius den Angriff vollständig zum Erliegen.
10
Episode 10
In der Winterschlacht 1941/42 beginnt der Rückzug der Wehrmacht nach Westen. Der Vorstoß in den Kaukasus führt zu einer Überforderung der deutschen Truppen und schließlich zur Einschließung und Gefangennahme der 6. Armee im Kessel von Stalingrad. Auch an den anderen Kriegsschauplätzen müssen die Nazis Rückschläge hinnehmen. Nach anfänglichen Erfolgen in Afrika muss zum Ende des Jahres Erwin Rommel gegen die britische Übermacht die ersten Niederlagen einstecken.
11
Episode 11
Trotz der pathetischen Verkündigung des „totalen Kriegs“ durch Joseph Goebbels im Februar 1943 sind die psychologischen Folgen der Niederlage von Stalingrad verheerend. Die Wehrmacht verliert den von der NS-Propaganda beschworenen Nimbus der Unbesiegbarkeit und auch die letzte deutsche Großoffensive „Zitadelle“ endet im Juli 1943 mit einem Desaster.
12
Episode 12
Unter dem Druck der deutschen Niederlagen fallen immer mehr Bündnispartner von Deutschland ab. Auch die deutsche Bevölkerung zweifelt zunehmend an dem von der NS-Propaganda beschworenen Nimbus der Unbesiegbarkeit. Anfang 1944 übernimmt Erwin Rommel den Oberbefehl über die deutsche Heeresgruppe in Nordfrankreich. Er soll die geplante Invasion der Alliierten abwehren. Doch selbst der gigantische Atlantikwall vermag die Invasion in die Normandie nicht zu stoppen.
13
Episode 13
Ende Januar 1945 befreit die vorrückende Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Das ganze Ausmaß des Holocausts wird nun für die Alliierten deutlich. In der Konferenz von Jalta einigen sie sich auf das weitere militärische und politische Vorgehen. Während die Amerikaner im Westen Stadt um Stadt erobern, rücken die russischen Truppen im Osten vor. Nach der Schlacht um Berlin im April 1945 ist das Ende des NS-Regimes besiegelt. Hitler begeht im Bunker der Neuen Reichskanzlei Selbstmord.