Flucht nach Venedig
Die ZDF Expedition zeigt den schwierigen Alltag von Paris im Mittelalter, das sich trotz widriger äußerer Umstände behauptete und zu einer der wenigen mittelalterlichen Metropolen avancierte. Eine Kältewelle, die sogenannte "Kleine Eiszeit", sorgte in vielen Gegenden Europas für Missernten und besonders in den Städten herrschten Hungersnöte und großes Elend. Die Folgen des 100-jährigen Krieges und der Schwarze Tod setzten der geschwächten Pariser Bevölkerung zu. Trotzdem war gerade diese schwierige Zeit eine Phase der Innovationen. Wasserkraft wurde zunehmend zum bestimmenden Motor der Wirtschaft. Schiffsmühlen stellten einen großen Fortschritt dar. Endlich konnte man Getreide dort mahlen, wo es benötigt wurde. Papiermühlen wurden verbessert, so dass das kostengünstig hergestellte Papier in kurzer Zeit das teuere Pergament ablöste und gemeinsam mit dem Buchdruck das Informationszeitalter ermöglichte. Ein typisches Kind seiner Zeit ist der französische Dichter Francois Villon. Schon zu seinen Lebzeiten liebten die Menschen Villon und seine Gedichte. Aber erst der Buchdruck macht eine weitere Verbreitung möglich. Seine Texte erscheinen zum ersten Mal 1489 als Buch. Mit seinen bewegenden Balladen war Villon der erste Großstadtdichter. Spielszenen zeichnen seinen abenteuerlichen Lebensweg als Student, als gesuchter Mörder und Mitglied der kriminellen Vereinigung der Muschelbrüder sowie das Leben seiner Zeit in der mittelalterlichen Metropole Paris nach.