Vier Frauen, eine Geschichte - in gewisser Weise. Denn das Drama von Kelly Reichardt erzählt von vier Figuren, die zwar mehr oder minder lose Verbindungen teilen, ansonsten aber unabhängig voneinander agieren - in mehrfacher Hinsicht.
Da ist zum Beispiel die Pferdepflegerin Jamie (Lily Gladstone), die einen Kurs an der Abendschule besucht und sich in die gerade graduierte Jurastudentin Beth (Kristen Stewart) verliebt. Diese bekommt aber von den Gefühlen, die ihr entgegengebracht werden, nichts mit.
Auch Anwältin Laura (Laura Dern) geht nicht mit offenen Augen durch die Welt, denn sie unterschätzt die Nöte ihres Klienten gewaltig und führt zudem eine heimliche Beziehung mit dem Mann von Gina (Michelle Williams), die mit ihrer bröckelnden Ehe sowie ihrer launischen Teenagertochter zu tun hat.
Mit dem Samthandschuh angefasst
Mit diesem Szenario bildet Reichardt ein Stück des alltäglichen Lebens in einer winterlichen Provinzgegend in den USA ab, erforscht die Psychen von verschiedenen Frauenfiguren und legt auch deren Unzulänglichkeiten offen. Denn so lose die Geschichten ihrer Protagonistinnen miteinander verbunden sind, so wenig nehmen diese Notiz voneinander.
Dabei zeigen Hollywoodstars wie Michelle Williams, die kürzlich erst in Kenneth Lonergans "Manchester By The Sea" glänzte, sowie die seit ihrem Erfolg mit "Twilight" durchaus gewachsene Kristen Stewart auf subtile Art und Weise, dass auch das Alltägliche Tiefgründiges und Schwerwiegendes verbergen kann.