In der deutschen Entertainment-Branche war sie eine der ganz großen: die Schauspielerin und Sängerin Hildegard Knef. Doch die Ikone hatte es nicht leicht, sich in die Herzen ihres Publikums zu spielen und zu singen. Bereits gegen Ende des Zweiten Weltkriegs versucht Hilde im zerbombten Berlin ihr Glück und baut sich eine Schauspielkarriere auf. Anfang der Fünfzigerjahre wagt sie es in dem Spielfilm "Die Sünderin", sich aus der Ferne nackt ablichten zu lassen. So wurde sie zur Zielscheibe selbsternannter Moralwächter und musste stets gegen den Ruf ihrer Verruchtheit ankämpfen, schaffte es aber dennoch bis nach Hollywood ...
Regisseur Kai Wessel ("Goebbels und Geduldig", "Die Flucht") liefert hier mit starken Bildern ein typisches Biopic, dass leider nicht zwangsläufig den Charakter Hildegard Knef verdichtet, sondern eher wichtige Stationen zwischen 1943 und 1966 aus dem Leben der Künstlerin Revue passieren lässt. Das wirkt zwar recht authentisch, doch es gelingt nur gelegentlich, die Diva auch in ihrer Verletzlichkeit und inneren Zerrissenheit darzustellen. Was bleibt: packende Episoden aus einem bewegten Leben und eine starke Leistung von Heike Makatsch, die sich sogar stimmlich der Knef angenähert hat.
Foto: Egoli Tossell Film - MMC Independent