Der amerikanischen Geigenvirtuosin Hilary Hahn war es ein pers\xf6nliches Anliegen beim Er\xf6ffnungskonzert des Festivals Kissinger Sommer 2017 das Violinkonzert d-Moll von Henri Vieuxtemps zu spielen. Hilary Hahn ist der Meinung, dass dieses Werk der franz\xf6sischen Romantik es verdient, deutlich \xf6fter aufgef\xfchrt zu werden. Es stammt aus der Feder eines Virtuosen, den seine Zeitgenossen \x2013 darunter Robert Schumann und Louis Spohr \x2013 mit keinem geringeren als Niccolo Paganini verglichen. Henri Vieuxtemps (1820-1881) war ein belgischer Geiger. Seine Karriere begann als Wunderkind: Mit sechs Jahren hatte er seinen ersten \xf6ffentlichen Auftritt als Solist, ab dem neunten Lebensjahr studierte er am Konservatorium in Br\xfcssel. Vieuxtemps war ein international gefeierter Geiger und P\xe4dagoge. Seine Reisen f\xfchrten ihn Mitte des 19. Jahrhunderts in die USA und nach Russland. Als Lehrer bereitete er einem weiteren der ganz gro\xdfen Geigenvirtuosen die Bahn: Eug\xe8ne Ysaye. Vieuxtemps' viertes Violinkonzert ist gepr\xe4gt von eminentem virtuosen Anspruch, den der Komponist in eine elegante gesangliche Linie einbettete. In seiner Haltung erinnert es mehr an Schumann als etwa an Paganini oder Mendelssohn. Die Aufzeichnung bringt einem nicht nur den souver\xe4nen Stil Hilary Hans nahe \x2013 sie ist auch eine Begegnung mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter der Leitung ihres Chefdirigenten Paavo J\xe4rvi.