Mauern der Freiheit

Vierzehnheiligen in Franken - seit knapp 600 Jahren pilgern Gl\xe4ubige auf den sogenannten heiligen Berg im Obermaintal. Die Dokumentation aus der sechsteiligen Klosterreihe "Mauern der Freiheit" erz\xe4hlt von den Menschen, die vor und hinter den Kulissen diesen Wallfahrtsort am Leben erhalten - und mit Leben erf\xfcllen. Seit 1839 betreuen Franziskanerm\xf6nche die Pilgernden, ein kleiner Konvent von zurzeit sieben M\xe4nnern. Pater Maximilian ist seit 2021 der Leiter des Klosters. Er gibt interessante Einblicke in die Geschichte von Vierzehnheiligen - und in seine Motivation, M\xf6nch zu werden. Er ist lange hin- und hergerissen, ob nicht auch Familie etwas f\xfcr ihn sein k\xf6nnte, doch schlie\xdflich entscheidet er sich, bei den Franziskanern einzutreten. Franz von Assisi besch\xe4ftigt ihn schon als Jugendlichen. Vor allem dessen Demut, Bescheidenheit und Einsatz f\xfcr Menschen am Rande der Gesellschaft faszinieren den jungen Mann. Etwa eine halbe Million Menschen kommen j\xe4hrlich zur m\xe4chtigen Basilika Vierzehnheiligen, die mit ihrem kunstvollen Gnadenaltar ein pr\xe4chtiges Beispiel des bayerischen Rokoko darstellt. Bis zu 180 Wallfahrergruppen wollen jedes Jahr empfangen und seelsorgerlich betreut werden - die Frage, wie dies trotz fehlenden Nachwuchses auch in Zukunft gelingen kann, ist f\xfcr Pater Maximilian immer pr\xe4sent. Denn Vierzehnheiligen ist ein Wallfahrtsort im Wandel. Die Frage nach der Zukunft treibt auch Sr. Regina Pr\xf6ls um. Das Mutterhaus der St. Franziskusschwestern, dem sie als Kongregationsleiterin vorsteht, liegt unweit des Franziskanerkonvents und der Basilika. Insgesamt k\xfcmmert sich Sr. Regina um 126 Schwestern weltweit, denn der Orden hat Dependancen in weiteren deutschen St\xe4dten sowie in Peru und Indien. Die St. Franziskusschwestern arbeiten in sozialen und karitativen Einrichtungen. Die meisten kehren ins Mutterhaus zur\xfcck, wenn sie aus dem aktiven Berufsleben ausscheiden. Was bedeutet eine Verkleinerung f\xfcr den Konvent? Wie l\xe4sst sich die Gemeinschaft in die Zukunft f\xfchren? Und weshalb ist Sr. Regina optimistisch, dass dies gelingen kann? Der Film portr\xe4tiert au\xdferdem weitere Menschen, ohne die schon heute der Wallfahrtsbetrieb nicht aufrechterhalten werden k\xf6nnte: Der Organist und Regionalkantor Georg Hagel \xf6ffnet die T\xfcren ins Innere der neu gestalteten Orgel der Basilika. Daniel Reitz erl\xe4utert, was er als Kirchenschweizer f\xfcr Aufgaben hat - ein Beruf, den es nur noch in ganz wenigen deutschen Kirchen \xfcberhaupt gibt. Und mit Pater Werner kann eine Fahrzeugsegnung am Tag des heiligen Christophorus miterlebt werden. Trotz aller Ungewissheit, die die Zukunft bringen mag, versuchen die Ordensm\xe4nner und -frauen jeden Tag, ihren Glauben nicht nur in der Stille zu leben, sondern aktiv f\xfcr andere Menschen da zu sein - und damit den Anspruch, Franziskus nachzufolgen, in die Gegenwart zu bringen.