Das wusstest du noch nicht!

„Aktenzeichen XY … ungelöst“ – spannende Fakten anlässlich der 600. Jubiläumssendung

28.02.2024, 12.35 Uhr
von TB
Rudi Cerne moderiert eine der erfolgreichsten ZDF-Shows aller Zeiten.
Rudi Cerne moderiert eine der erfolgreichsten ZDF-Shows aller Zeiten.  Fotoquelle:  ZDF und Tobias Schult

Am 27. März 2024 ist es so weit: An diesem Tag wird die 600. Folge der TV-Reihe „Aktenzeichen XY … ungelöst“ zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr über die Mattscheiben der Republik flimmern. Auch dieses Mal geht es natürlich darum, Straftaten mithilfe von Zuschauerhinweisen aufzuklären. Anlässlich des Jubiläums beschäftigen wir uns mit interessanten Fakten zur Serie.

Die Geschichte der Sendung und ihre Ableger

Besser gut geklaut oder adaptiert als schlecht selbst ausgedacht, das ist oft das Motto bei neuen TV-Serien. Am 20. Oktober 1967 war das jedoch ganz anders. An diesem Tag präsentierte Eduard Zimmermann mit „Aktenzeichen XY … ungelöst“ nämlich ein gänzlich neues Format, das er selbst entwickelt hatte, ohne dafür auf Vorbilder aus dem Ausland zurückzugreifen. Damit kreierte der Moderator einen frühen Vorläufer der erst sehr viel später reüssierenden True-Crime-Sendungen. Die ersten Jahre lief die Sendung noch in Schwarz-Weiß, erst ab dem 17. Januar 1975 konnte das Publikum die dargestellten Kriminalfälle in Farbe verfolgen. Da waren das österreichische und schweizerische Fernsehen – nämlich seit 1968 beziehungsweise 1969 – bereits als Mitproduzenten an Bord. Das Konzept lief bald auch im Rahmen von internationalen Adaptionen erfolgreich, etwa in Großbritannien („Crimewatch UK“), Israel („Crime Investigation“), Italien („Chi l’ha visto“), den Niederlanden („Opsporing Verzocht“) oder in Nordamerika („America’s Most Wanted“). Seit 2022 gibt es mit „XY gelöst“ auch einen Ableger im ZDF, bei dem es um die Rekonstruktion der Aufklärung von in der Sendung präsentierten Kriminalfällen geht. Zudem existiert mit „Aktenzeichen XY... Unvergessene Verbrechen“ ein eigener XY-Podcast.

Die Moderatoren und ihre ungewöhnlichen RAF-Verbindungen: von „Ganoven-Ede“ bis „Eislauf-Cerne“

Erster Moderator der Sendung war ihr Erfinder Eduard Zimmermann selbst – und das sagenhafte 30 Jahre und 300 Sendungen lang. Das brachte ihm auch den scherzhaft gemeinten Spitznamen „Ganoven-Ede“ ein. Doch auch danach blieb der Name Zimmermann bei „Aktenzeichen XY … ungelöst“ präsent. Denn Eduard übergab die Sendung an seine Adoptivtochter Sabine, die zu diesem Zeitpunkt bereits seit 100 Folgen Teil des Teams war. Ab 1997 erhielt sie zudem Unterstützung durch Butz Peters. Seit 2002 führt der ehemalige Weltklasse-Eisläufer Rudi Cerne durch die Sendung. Sowohl der erste als auch der aktuelle Moderator haben eine RAF-Verbindung. So erhielt Eduard Zimmermann nach ausgestrahlten Fahndungsaufrufen zu RAF-Terroristen in den 1970ern als Reaktion auf Drohungen von Linksextremisten zeitweise Polizeischutz. Rudi Cerne verwechselten hingegen einige übereifrige Polizisten mit dem RAF-Terroristen Christian Klar und verhafteten ihn mit vorgehaltener Waffe beim Aussteigen aus einem Flugzeug am Düsseldorfer Flughafen.

Tolle Quoten für den True-Crime-Klassiker

„Aktenzeichen XY … ungelöst“ gehört zwar zu den ältesten TV-Formaten im ZDF, kann quotentechnisch aber gleich in mehrfacher Hinsicht überzeugen. Das beginnt bei den Einschaltquoten. Hier ist die Sendung regelmäßig Quotensieger am Ausstrahlungstag. So erreichten die Ausstrahlungen im Januar und Februar 2024 ein Publikum von 5,78 und 5,42 Millionen Zuschauern. Eine andere Quote ist aber noch wichtiger und beeindruckender: die Aufklärungsquote. Seit der ersten Sendung liegt diese auf Basis von mehr als 5.000 gezeigten Kriminalfällen nämlich bei rund 39 Prozent. Am häufigsten geht es in der Sendung um Morde – nämlich in fast jedem dritten Fall. Hier liegt die Aufklärungsquote mit etwa 41 Prozent sogar über dem Durchschnitt.

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