Der Alpenrhein
Die filmische Reise startet an der wichtigsten Quelle des Vorderrheins, dem Tomasee in Graubünden. viele Orte reklamieren die wichtigste Rheinquelle für sich. Doch stammen seine Quellflüsse aus einem weit verzweigten Gebiet – es reicht vom Gotthard über das italienische Valle di Lei südlich des Alpenhauptkamms bis zu Davos im Osten der Schweiz. Die oft reißenden Bergbäche schneiden ihren Weg durch tiefe Schluchten wie die Rheinschlucht oder die der Via Mala. Sie stürzen in Täler, gespeist von Gletschereis und ewigem Schnee, und sammeln sich zu dem Fluss, der schon bald zum mächtigsten Strom Europas wird. Das Wasser fließt in scheinbar unendlichen Strömen. Im Kloster Disentis wird Interessierten nahegebracht, was sie vom Rhein lernen können. Weiter talabwärts liegt ein eindrückliches Beispiel für seine Kraft: die Ruinaulta. In Jahrtausenden fraß der Strom seinen Weg durch Gesteinsmassen und formte eine Schlucht von seltener Schönheit. Bei Reichenau vermischt sich der Vorderrhein mit seinem Bruder, dem Hinterrhein. Er entspringt am Ostfuß des höchsten Bergs im Tessin, dem Rheinwaldhorn. Dort verläuft die europäische Wasserscheide, an der sich entscheidet, ob das Wasser Richtung Mittelmeer oder Nordsee fließt. In den ursprünglichen Seitentälern hüten Alphirten noch immer Schafe, Kühe und Pferde. Für manch einen von ihnen ist der harte Alpsommer eine Erholung vom Stadtleben, für andere lang gehegte Familientradition. Tief aus den Bündner Bergen eilt das Wasser weiter talabwärts. Bald darf der Rhein nur über kurze Strecken noch unverbaut fließen, hinter Chur wird er in einem regulierten Bett strikt nach Norden gelenkt, pfeilschnell und schnurgerade. Hier wird er zum ersten Mal Grenzfluss, zwischen der Schweiz und Liechtenstein, zwischen Österreich und der Schweiz. Kurz vor der Mündung in den Bodensee wird der Fluss zum Delta. Von oben ist deutlich zu sehen, wie sich der mit Sand, Kies und Geröll gesättigte Rhein in den Bodensee ergießt.