Um ihren Vater zu retten, begibt sich das Mädchen Belle in die Klauen eines rätselhaften Ungeheuers. Ihre Schönheit und Zuwendung brechen der Bestie das Herz - und lösen eine fantastische Verwandlung aus ...
Jean Cocteaus "Die Schöne und die Bestie" gehört zu den frühen Meisterwerken des poetischen Märchenfilms. Die in stimmungsvollen Bildern erzählte Fabel über Erscheinung und Wesen, Hingabe und Treue, beruht auf einem Märchen von Madame Leprince de Beaumont aus dem Jahre 1757. Gedreht wurde der Film unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges unter äußerst schwierigen Bedingungen. Es fehlte an Geld, Elektrizität und Filmmaterial, und der Darsteller Jean Marais, damals bei der Besatzungsarmee in Deutschland stationiert, musste für die Dreharbeiten freigestellt werden. Die Firma Gaumont war aufgrund der widrigen Umstände aus der Produktion des Films ausgestiegen. Auch Nachfolger André Paulvé war im Begriff aufzugeben, als seine Frau beim Sichten einer Probeszene vor Rührung in Tränen ausbrach und damit das Projekt vor dem Aus rettete. Unzählige Kopien hatten das Filmmaterial mit den Jahren zerschlissen und zerkratzt, an fast 50 Stellen fehlten Bilder und auch der Ton war unbrauchbar geworden. Nur dank aufwändiger Restaurationsarbeiten konnte der Filmklassiker, der bereits 1946 mit dem Louis Celluc-Preis ausgezeichnet wurde, gerettet werden und 1995 einen zweiten Kinostart erleben.
Foto: ARD