Einem Team von Wissenschaftlern gelingt es, für ein ungewöhnliches Experiment 20 Männer zu finden, die freiwillig an dem Projekt teilnehmen: Es wird der Zustand in einem Gefängnis simuliert. Die einen schlüpfen in die Rollen der Wärter, die anderen spielen die Gefangenen. Journalist und Taxifahrer Tarek wittert eine brisante Story, verdingt sich als Häftling und macht via Kamera in der Brille heimlich Videoaufzeichnungen. Doch das Experiment entwickelt schnell eine ungeahnte Eigendynamik. Denn die Wärter missbrauchen immer stärker die ihnen anvertraute Macht...
Die Grundidee des Kinodebüts von Regisseur Oliver Hirschbiegel ("Trickser", "Mein letzter Film", "Der Untergang") ist wegen seiner Brisanz durchaus spannend. Doch leider hat das Drehbuch viele Schwächen und gerät genauso aus dem Ruder wie die Situation des Experiments. Was Anfang der Siebzigerjahre noch als Stanford-Experiment funktionierte, ist heute nicht mehr denkbar. Doch der Ansatz, wie schnell Normal-Sterbliche alle Menschlichkeit ablegen, wenn ihnen Macht über andere gegeben wird, hat immer noch seinen Reiz. Wären nicht die großartigen Darsteller - allen voran Moritz Bleibtreu - könnte man den Film getrost vergessen.