Mike Banning (Gerard Butler) will beweisen, dass er nicht hinter dem Attentat auf den US-Präsidenten steckt.
"Angel Has Fallen", dritter Beitrag der "Fallen"-Reihe, ist ein ganz anderer Actionthriller als die Vorgänger-Filme.

Angel Has Fallen

KINOSTART: 29.08.2019 • Action • USA (2018) • 121 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Angel Has Fallen
Produktionsdatum
2018
Produktionsland
USA
Laufzeit
121 Minuten

Filmkritik

Bleib' am Leben!
Von Andreas Günther

Verletzlichkeit statt Gewaltexzesse, einer gegen (fast) alle statt Hurra-Patriotismus: "Angel Has Fallen" markiert eine radikale und erfreuliche Kehrtwende gegenüber seinen beiden Vorgänger-Filmen. Nun muss nur noch Gerard Butler Charakterdarsteller werden.

Umzingelt von Bewaffneten blickt ein Mann im Schutzanzug eines Elitesoldaten nach draußen. Wegen Schutzbrille und Helm ist sein Gesicht schwer zu erkennen, aber es wirkt aufgedunsen. Soll das Mike Banning sein, der Superagent des Secret Service, Leibwächter des Präsidenten in der "Fallen"-Reihe? Er ist es. Aber bevor sich Gerard Butler als Mike Banning nun in Nahkämpfe mit Pistolenschüssen aus nächster Nähe stürzt, verharrt er noch eine kleine Weile zusammengesunken. Diese Szene ist eine Art Verbreitung darauf, dass "Angel Has Fallen" ganz anders sein wird als seine Vorläufer "Olympus Has Fallen - Die Welt in Gefahr" (2013) oder gar "London Has Fallen" (2016). Das waren noch platte, in patriotischem Pathos und dem Blut der Feinde Amerikas watende Gemetzel-Streifen. Der dritte Film ist anders.

Die Geschichte von "Angel Has Fallen" ist nicht originell: Auf der Flucht vor dem FBI und einem unheimlichen Feind muss nach einem Attentat auf den Präsidenten der Leibwächter seine Unschuld beweisen. Aber die Geschichte ist klug, ambivalent und human erzählt. Die Charaktere sind markant, die Emotionen sind gut temperiert und nehmen mit. Und auch das handwerkliche Niveau der Actionstrecken stimmt diesmal.

In den Minuten, die vergehen, bevor er sich wieder in das Getümmel einer Übung stürzt, holt Mike Banning sein Leiden ein, eine posttraumatische Belastungsstörung, verbunden mit großen körperlichen Beschwerden. Von den niederschmetternden Diagnosen der Ärzte erzählt er niemandem, weder seiner Frau Leah (Piper Perabo) noch Präsident Trumbull (Morgan Freeman). Der will den loyalen Banning sogar vom Leibwächter zum Chef des Secret Service befördern. Bannings Freund Wade (Danny Huston), Kriegskamerad und Leiter eines Söldnerunternehmens, hofft so auf Aufträge.

Doch es kommt anders. Als der Präsident eine Auszeit beim Fischen nimmt, wird er Ziel eines Drohnenangriffs. Banning kann Trumbull retten, der jedoch ins Koma fällt. Weil Banning der einzige Überlebende seines Teams ist und sich Spuren nach Moskau finden lassen, verdächtigt ihn das FBI der Verschwörung – Bannigan ist mit einem Mal ein gefallener Schutzengel. Bei einem Überfall auf seinen Gefangenentransport kann er aber fliehen und beginnt zu ahnen, wer hinter dem Attentat steckt. Von allen gejagt, sucht er seinen einsiedlerhaften Vater Clay (Nick Nolte) auf und entwickelt einen Plan, wie er Trumbull vor dem nächsten Anschlag schützen kann. Inzwischen bereitet Vizepräsident Kirby (Tim Blake Nelson) einen Angriff auf Russland vor.

Krieg ist immer furchtbar, egal wie oder von wem geführt: Diese Worte von Mikes Vater, desillusionierter Vietnam-Veteran und Vertreter systemkritischer Gegenkultur, sind geradezu Labsal nach den exzessiven Gewaltdarstellungen von "London Has Fallen". Und "Angel Has Fallen" hält sich an sie. Eine Crew, die zwischen persönlichen und kommerziellen Projekten pendelt, macht's möglich. Nach "Karate Kid", "Transporter", "Taken" und anderen haucht Drehbuchautor Robert Mark Kamen nun diesem Actionspektakel mit Verletzlichkeit und Freundeskampf Seele ein und findet Amerikas Feind innen statt außen.

Regisseur Ric Roman Waugh ("Shot Caller") inszeniert den Showdown eindrucksvoll als sinnenbetäubtes Verzweiflungsringen. Die Kamera bedenkt die Gefallenen mehr als die Schützen und bietet noch Hintersinn. Und der Schnitt hält erstmals in der "Fallen"-Reihe mit der rasanten Entwicklung Schritt. Nur schwächelt Gerard Butler in der Funktion des Charakterdarstellers. Aber so könnte es sehr gern weitergehen: Bleib am Leben, Banning!


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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