Die junge Carrie White leidet gleichermaßen unter der Tyrannei ihrer bigott-sektiererischen Mutter und dem grausamen Spott ihrer Mitschülerinnen, wobei das eine das andere bedingt. Denn natürlich hat es die frömmelnde Mutter versäumt, ihr Kind aufzuklären, weil sie das für Schweinkram hält. Als Carrie ausgerechnet in der Gemeinschaftsdusche der Schule ihre erste Monatsblutung hat und dies hysterisch für eine Verletzung hält, ist sie bei allen unten durch. Als eine Lehrerin sie in Schutz nehmen will und die Klasse für ihre bösartigen Hänseleien bestraft, macht sich Carrie dadurch erst recht verhasst. Die bösartigen Mitschüler beschließen, sie einmal so richtig bloß zu stellen, und zwar öffentlich, beim Abschlussball. Doch damit sind sie zu weit gegangen ...
"Carrie" war der große Durchbruch für den Thrillerspezialisten Brian De Palma. Nach der sehr dankbaren Vorlage von Stephen King inszenierte er einen effektvollen, zielstrebig auf das berühmte Finale zusteuernden Horrorfilm. Dabei verwebt er geschickt unterschwellige sexuelle Metaphern mit einer Atmosphäre von Demütigung und Erniedrigung. Sissy Spacek spielt hier eine ihrer besten Rollen. Dafür wurde sie mit einer Oscar-Nominierung belohnt.
Foto: Fox