Juliet (Lily James) bricht unerschrocken auf zu neuen Ufern - nach Guernsey.
"Deine Juliet" ist die gelungene Roman-Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers.

Deine Juliet

KINOSTART: 09.08.2018 • Drama • USA / GB (2018) • 124 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
The Guernsey Literary and Potato Peel Pie Society
Produktionsdatum
2018
Produktionsland
USA / GB
Einspielergebnis
23.148.937 USD
Laufzeit
124 Minuten

Filmkritik

Bücher und Kartoffelschalen
Von Heidi Reutter

Im Jahre 2008 erschienen und zunächst als literarischer Geheimtipp gehandelt, avancierte Mary Ann Shaffers Roman über ein Stück Nachkriegsgeschichte auf der britischen Kanalinsel Guernsey zum Überraschungserfolg. Nun hat Regisseur Mike Newell, der schon den Kultfilm "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" (1994) grandios inszenierte, den Bestseller über die Traumata des Krieges und die Macht von Büchern für die große Leinwand adaptiert – mit dem frisch gebackenen "Mamma Mia"-Star Lily James in der Hauptrolle.

Die Geschichte, soweit aus dem Buch bekannt: Im Jahr 1946 erhält die britische Journalistin Juliet Ashton (Lily James), die gerade als Autorin durchstartet, einen Brief von der Kanalinsel Guernsey. Ein Unbekannter namens Dawsey Adams (Michiel Huisman) bittet sie, ihm eine Buchhandlung in London zu empfehlen, da er weitere Werke des Autors Charles Lamb bestellen möchte. Juliets Adresse hat er in einem alten Buch gefunden, ebenfalls von Lamb geschrieben, das Dawsey und seine Freunde vom "Club der Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf" während der deutschen Besatzung sehr aufgeheitert hätte.

Juliet besorgt ihm das Buch und fortan schreiben sich die beiden Fremden regelmäßig – die Liebe zur Literatur verbindet sie. Als Juliet für die Londoner "Times" einen Artikel über den moralischen und philosophischen Wert des Lesens schreiben soll, reist sie kurzentschlossen auf die Insel, um den kuriosen Buchclub kennenzulernen.

Die Reise wird ihr Leben verändern, weil sie mit Begegnungen einhergeht, die Juliet zutiefst berühren. Ganz neugierige Journalistin erfährt sie, dass die Mitglieder des Literaturclubs eine tragische Geschichte teilen. Je mehr sie in die Vergangenheit der Insel und ihrer eigenwilligen Bewohner eintaucht, umso mehr fühlt sie sich dem Buchclub verbunden. Zumal der besagte Dawsey Adams ein verdammt attraktiver Schweinebauer ist, gegen den Juliets amerikanischer Verlobter Mark (Glenn Powell) wie ein Fatzke wirkt.

Das Ganze mag ein wenig nach Rosamunde Pilcher klingen – ein Eindruck, der sich gerade zum Ende des Films hin verstärkt. Aber dennoch ist "Deine Juliet" kein Kitsch, sondern eine Geschichte, die bewegt. Weil es um die unfassbaren Wunden geht, die der Zweite Weltkrieg allerorten hinterlassen hat und darum, was Literatur zu leisten vermag: Menschen Trost zu spenden und sie zusammenzubringen, über jede Grenze hinweg.

Die Amerikanerin Mary Ann Shaffer hat in ihrem Buch fein nuancierte Charaktere geschaffen, die im Film durch ein sorgfältig ausgewähltes Darsteller-Ensemble verkörpert werden. An der Seite der strahlenden Lily James, die einmal mehr mit ihrem federleichten, überaus natürlichen Spiel begeistert, brillieren etwa Matthew Goode ("The Imitation Game") als Juliets bester Freund und Verleger Sidney, sowie Katherine Parkinson ("Humans") als einsame Isola, mit der sich Juliet anfreundet. Michiel Huismans ("Game of Thrones") Figur des kernigen Literaturfreunds und eloquenten Briefeschreibers ist als einzige etwas zu stereotyp angelegt.

"Kann man zu jemandem gehören, bevor man ihn kennt?", fragt sich Juliet in einer Szene. Oh ja, man kann. Das ist letztlich auch das Thema dieses sympathischen Films, dessen Kulissen einen Tick zu pittoresk und dessen Happy End ein wenig zu glatt geraten sind. Man mag darüber hinwegsehen.

Quelle: teleschau – der Mediendienst

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