Für Investmentbanker Andreas läuft geschäftlich alles nach Plan: Der Verkauf des mittelständischen Pharmaherstellers Votec, der ein viel versprechendes Antidepressivum entwickelt hat, steht kurz bevor. Dadurch verspricht er sich Aufstiegschancen in der Hierarchie seiner Bank. Doch zu Hause geht alles drunter und drüber, denn er hat den Unfalltod seines Sohnes mit verschuldet und seine Selbstmord gefährdete Frau Julia hat sich nach Monate langem Psychiatrie-Aufenthalt das Leben genommen. Noch dazu behauptet die aus der Klinik geflüchtete Sarah, Julia sei mit einem Votec-Medikament behandelt worden, das nicht zugelassen gewesen sei. Zunächst weiß Andreas nicht, wem er glauben soll, doch dann häufen sich die Ungereimtheiten ...
Der Thriller von Regie-Routinier Jörg Grünler ("Krücke", "Der zehnte Sommer") behandelt ein brisantes Thema: Die Macht der Pharmaindustrie und die mögliche Verwendung nicht zugelassener Medikamente bei Versuchen an kranken Menschen. Eigentlich eine sehr gute Voraussetzung für eine packende Geschichte, doch die Drehbuchvorlage von Don Schubert ("Partnertausch", "Damals warst du still", "Der Mörder meines Vaters") verschenkt diese Chance. Nicht nur Fritz Karl als Investmentbanker stößt auf Ungereimtheiten, auch der Zuschauer begegnet diesen in dem überkonstruierten Werk. Ein etwas weniger komplizierter und besser aufgelöster Plot hätte dieser Geschichte gut zu Gesicht gestanden. Denn so kann das prominente Darsteller-Ensemble auch nichts mehr retten. Schade, aus dem Thema hätte man mehr machen können!
Foto: ZDF/Oliver Roth