Dass im hehren Konflikt zwischen Kunst und Liebe auch eine banale Zimmerpflanze - die Aspidistra, das englische Pendant des unverwüstlichen deutschen Gummibaums - als verhasstes Symbol gepflegter Mittelklassewohnkultur eine Rolle spielen kann, demonstriert diese Orwell-Verfilmung (nach "Die Wonnen der Aspidistra" von 1936) von Rolf Bierman ("Apology", "Vampire's Kiss - Ein beißendes Vergnügen") auf liebevoll selbstironische Weise. Bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt, wird hier der alte Konflikt zwischen dem Bedürfnis nach künstlerischen Höhenflügen und den Verlockungen des schnöden Mammons mit viel Dialogwitz in Szene gesetzt. Ein nach den ruhmreichen, aber finanziell abträglichen Weihen der Dichtkunst strebender junger Poet muss sich nach etlichen Rückschlägen zwischen Bohéme und bürgerlichem Leben entscheiden.