Cheung Tin-chi (Jin Zhang) bekommt es in "Master Z: The Ip Man Legacy" mit einem mächtigen Gangsterboss zu tun.
"Master Z: The Ip Man Legacy" erzählt die Geschichte von Ip Man weiter, konzentriert sich aber auf eine andere Figur.

Master Z: The Ip Man Legacy

KINOSTART: 09.05.2019 • Action • HK (2018) • 108 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Ye Wen Wai Zhuan: Zhang Tian Zhi
Produktionsdatum
2018
Produktionsland
HK
Einspielergebnis
21.832.649 USD
Laufzeit
108 Minuten

Filmkritik

Das Vermächtnis des Großmeisters
Von Peter Osteried

Nach drei erfolgreichen Filmen über die Hongkong-Legende Ip Man erzählt "Master Z: The Ip Man Legacy" nun eine neue völlig Geschichte. Mit dabei: ein "Guardian of the Galaxy".

In China und Hongkong ist Ip Man, der 1972 verstorbene Meister der Kampfkunst Wing Chun, eine Legende. Drei Filme erzählten von seinem Leben, der letzte lief auch in Deutschland im Kino – etwas, das Hongkong-Filmen hierzulande nur selten vergönnt ist. Die Geschichten um den Lehrmeister von Bruce Lee gehören aber auch zum Besten, was das zeitgenössische chinesische Kino aufzubieten hat. Als Hauptdarsteller Donnie Yen jedoch nach dem dritten Teil erklärte, Ip Man nicht mehr spielen zu wollen, mussten die Produzenten in die Trickkiste greifen. Ähnlich wie beim "Rocky"-Spin-off "Creed", entschied man sich in Hongkong, eine andere Figur in den Mittelpunkt von "Master Z: Ip Man Legacy" zu stellen: Cheung Tin-chi (Jin Zhang).

Cheung hatte Ip Man im dritten Teil der Reihe herausgefordert, um ein für allemal herauszufinden, wer der größte Wing-Chun-Meister ist. Dass er gegen ihn verloren hat, veränderte sein Leben. Er wandte sich vom Kung-Fu ab, eröffnete einen kleinen Laden und führt mit seinem Sohn zu Beginn von "Master Z" nun ein einfaches Leben im Hongkong der 50er-Jahre.

So fangen Filme dieser Art oft an: mit dem Helden, der sich von allem zurückzieht. Zumeist wegen eines Traumas, hier wegen der Erkenntnis, nicht der Beste zu sein. Die Hauptfigur hat im Grunde vergessen, worum es bei Kung-Fu wirklich geht – nicht um das Kämpfen, sondern um den Gedanken dahinter. Cheung Tin-chi aber findet wieder zu sich, als er einer jungen Frau hilft, die von einer Bande Gauner angegriffen wird. Damit zieht er den Groll des Bandenchefs (Kevin Cheng) auf sich, der nicht nur seinen Laden abfackeln lässt, sondern ihn auch töten will. So beginnt eine Spirale der Gewalt, die nur auf eine Art enden kann.

War es im dritten Teil noch Mike Tyson, der eingesetzt wurde, um auch ein westliches Publikum für die "Ip Man"-Filme zu interessieren, so ist es hier Dave Bautista als Kumpane des Bandenchefs. Der "Guardians of the Galaxy"-Star ist nur in wenigen Szenen dabei, stellt sich im Finale aber natürlich dem Helden, was in einen brachialen Kampf mit überzeugender Choreografie mündet.

Da man auf Donnie Yen verzichten musste, setzten die Macher auf einen anderen großen Namen des chinesischen Kinos: Michelle Yeoh. Die durch "Tiger & Dragon" international bekannt gewordene Schauspielerin spielt die ehrenwerte Triaden-Chefin, die versucht, die Geschäfte aus der Illegalität in die Legalität zu überführen, dabei aber Gegenwind verspürt. Die Rolle ist eher klein, einen großartigen Kampf hat man ihr aber gegönnt. Zudem ist auch "Ong Bak"-Star Tony Jaa dabei, in einem Part allerdings, den es nicht wirklich gebraucht hätte.

"Master Z: Ip Man Legacy" ist ein inhaltlich eher simpler Film, der die melodramatischen Elemente seines Vorgängers zugunsten geradliniger Action-Erzählung weitestgehend aufgibt. Die Umsetzung durch Regie-Altmeister Woo-Ping Yuen ("Tai Chi", "Crouching Tiger, Hidden Dragon: Sword of Destiny") ist elegant und lebt vom überzeugendem Zeitkolorit des Hongkongs der 1950er-Jahre.

Im Grunde ist "Master Z" die moderne Entsprechung dessen, was der Eastern, das Martial-Arts-Kino Hongkongs, in den 1970er-Jahren war – nur dass die technische Umsetzung deutlich besser geworden ist und der einst typische, überbordende Humor zurückgefahren wurde. In erster Linie ist "Master Z" natürlich Nischenprogramm für Fans asiatischen Kinos. Der Film ist aber auch auf westliche Sehmuster zugeschnitten – weil man im Hongkong-Kino mittlerweile globaler denkt als früher.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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