Der Pilot Richard "Dick" Best (Ed Skrein) will seine Frau Ann Best (Mandy Moore) zurück in die USA schicken. Aber sie weigert sich, zu gehen.
"Midway - Für die Freiheit" erzählt von der Entscheidungsschlacht im Pazifikkrieg und dem langen Weg dorthin.

Midway - Für die Freiheit

KINOSTART: 07.11.2019 • Action • USA (2019) • 139 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Midway
Produktionsdatum
2019
Produktionsland
USA
Budget
100.000.000 USD
Einspielergebnis
127.420.861 USD
Laufzeit
139 Minuten

Filmkritik

Das Wunder von Midway
Von Jasmin Herzog

Die Schlacht um Midway gilt als Wende im Pazifikkrieg. Action-Experte Roland Emmerich ("Independence Day") erzählt von diesem historischen Ereignis überraschend ausgewogen.

Auch wenn sich "Midway – Für die Freiheit" mit einer Schlacht befasst, die mittlerweile mehr als 80 Jahre her ist: Einen modernen Kriegsfilm zu machen, birgt immer auch die Gefahr, in blinden Patriotismus zu verfallen oder die Geschichte so zu verfälschen, dass sie mit den wahren Ereignissen kaum noch etwas gemein hat. Regisseur Roland Emmerich war sich dieser Gefahr bewusst. Ein ganzes Heer an Historikern und Militärexperten stand ihm während der Dreharbeiten zur Seite, erzählte der gebürtige Stuttgarter. Er habe so authentisch wie möglich von den Geschehnissen erzählen wollen – von einer Schlacht, die im Frühling 1942 die Wende brachte im Pazifikkrieg zwischen Japan und den USA.

Zwar konzentriert sich Emmerich besonders auf die Zeit zwischen dem 4. und dem 7. Juni 1942, als die Schlacht um Midway zu Wasser und in der Luft gefochten wurde. Sein Film führt aber zu diesem Moment hin, indem er zuerst den Angriff auf Pearl Harbor zeigt und später die Vergeltungsmaßnahmen auf Tokio, während der Marinenachrichtendienst daran arbeitet, herauszufinden, was die Japaner als nächstes vorhaben.

"Midway" beginnt in Japan, einige Jahre vor Pearl Harbor. Den amerikanischen Marinenachrichtenoffizier Edwin T. Layton (Patrick Wilson) und den japanischen Admiral Isoroku Yamamoto (Etsushi Toyokawa) treibt die Sorge um, dass der absehbare Konflikt zwischen ihren beiden Ländern eskalieren und Japan in eine Ecke drängen könnte, sodass dem Land nur eine militärische Antwort bliebe. Diese Antwort folgt am 7. Dezember 1941, als die japanische Luftwaffe fast die gesamte amerikanische Flotte im Hafen von Pearl Harbor versenkt. Am Tag darauf erklären die USA den Japanern den Krieg.

Erfreulich wenig Hurra-Patriotismus

Regisseur Emmerich hat für seinen Film ein namhaftes Ensemble versammelt. Ed Skrein ("Deadpool") spielt Richard "Dick" Best, jenen Sturzbomber-Piloten, der seine Fliegerstaffel in der Schlacht um Midway zum Angriff auf die japanischen Flugzeugträger führte. In Nebenrollen brillieren Dennis Quaid als Vizeadmiral William "Bull" Halsey und Woody Harrelson als Flottenadmiral Chester Nimitz. Bevor Nimitz zehn Tage nach Pearl Harbor zum Oberkommandierenden der Pazifikflotte berufen wird, erklärt er noch, dass er den armen Kerl, der diesen Job übernehmen muss, nicht beneidet. Bis ihm klar wird, dass er dieser arme Kerl ist. Seine Aufgabe ist es nun, den Japanern den entscheidenden Gegenschlag zu versetzen.

"Midway" funktioniert auf mehreren Ebenen, als Actionspektakel, aber auch als Schauspielerduell, etwa dann, wenn der Film zeigt, welche Hindernisse es damals auf der Befehlsebene gab. Hoch anrechnen muss man Roland Emmerich und seinem Drehbuchautor Wes Tooke, dass sie nur selten in Hurra-Patriotismus verfallen und die kulturellen Eigenheiten der Japaner so authentisch wie möglich darstellen. Entsprechend ist der Film nicht nur den amerikanischen, sondern auch den japanischen Soldaten gewidmet, die auf See ihr Leben ließen.

Die Schlachten wiederum sind – man darf das bei einem Emmerich-Film erwarten – bombastisch. Der Angriff auf Pearl Harbor ist perfekt inszeniert. Mehr noch aber ist es die Schlacht um Midway, deren komplexe Natur mit verschiedenen Schauorten und Kampfverbänden der Film sehr gut Rechnung trägt. Er springt häufig zwischen den Handlungsorten hin und her, wirkt aber niemals verwirrend, sondern zieht den Zuschauer ein ums andere Mal direkt ins Geschehen. Die Optik ist dabei nicht weniger als brillant, der Tonschnitt vielschichtig und die Wucht einer Explosion derart gewaltig, dass man das im Kino richtiggehend spürt.

"Midway – Für die Freiheit" ist ein reicher Film, der seinen Figuren – den Befehlshabern und den Soldaten auf beiden Seiten – gerecht wird, ohne jemals in Pathos zu verfallen. Es gelingt Emmerich das Kunststück, die Geschichte so authentisch wie möglich zu gestalten, den Zuschauer aber durch Figuren, mit denen man sich identifizieren kann, auch abzuholen. Dazu kommt, dass der Film es schafft, das ungleiche Kräfteverhältnis sehr gut darzustellen – Nimitz hatte drei Flugzeugträger zur Verfügung, die Japaner zehn. Der Ausgang dieser Schlacht war also keine ausgemachte Sache, er war, wie es verschiedene amerikanische Historiker auch bezeichnen, ein Wunder. Der Film lässt dieses Wunder nun lebendig werden.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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