Als Chef\xe4rztin der evangelischen Agaplesion-Klinik f\xfcr Allgemein-, Viszeral- und Gef\xe4\xdfchirurgie im mittelhessischen Gie\xdfen hat Prof. Katja Schlosser t\xe4glich mit Menschen zu tun. Viele ihrer Patienten haben \xc4ngste vor einem operativen Eingriff und manche k\xe4mpfen um ihr Leben. Die fachliche Expertise vorausgesetzt, sei eine entscheidende Grundvoraussetzung f\xfcr den Arzt-Beruf, den Menschen zu sehen und nicht nur den medizinischen Fall: \x201eWenn man an einen Punkt kommt, an dem einem der Mensch egal ist, muss man raus aus dem Beruf\x201c, sagt Katja Schlosser. Dass es verh\xe4ltnism\xe4\xdfig wenig Frauen in der Chirurgie und noch weniger in dort leitenden Funktionen gibt, m\xf6chte Katja Schlosser \xe4ndern. Sie selbst hatte ein Schl\xfcsselerlebnis vor vielen Jahren: Obwohl sie von allen Mitbewerbern die h\xf6chste Qualifikation hatte, wurde sie bei einer Bewerbung auf eine Chefarztstelle nicht in die engere Auswahl genommen. Der Gesch\xe4ftsf\xfchrer antwortete auf ihre Frage, wie sich das erkl\xe4ren lie\xdfe, dass man ihr die Stelle nicht zugetraut habe. Von diesem Moment an setzte Katja Schlosser sich mit dem Thema Machtstrukturen in Institutionen auseinander, wurde Chef\xe4rztin und ist heute auch \xe4rztliche Direktorin. Um mit jungen \xc4rztinnen \xfcber solche und andere H\xfcrden zu sprechen, Strukturen zu dechiffrieren, aber auch um sich \xfcber Fachthemen auszutauschen, hat Prof. Katja Schlosser den Verein "Die Chirurginnen e.V.\x201c gegr\xfcndet, der inzwischen \xfcber 2000 Mitglieder im deutschsprachigen Raum hat.\x0aMit Andreas B\xf6nte spricht Katja Schlosser unter anderem dar\xfcber, weshalb Vernetzung so wichtig ist, wie man Vorbilder schafft, um den Nachwuchs zu f\xf6rdern, und was der Bienenstock in ihrem Garten mit ihrem Beruf zu tun hat.\x0a