Nachtlinie - Vom provisorischen Leben

Gespräch • Mo., 03.03. • 29 Min.
Der Tod seiner psychisch kranken Mutter bedeutete f\xfcr den t\xfcrkischst\xe4mmigen K\xf6lner Fatih \xc7evikkollu einen tiefen Riss in seinem Leben. Er begann, sich mit der Geschichte seiner Familie und der anderer Arbeitsmigrantinnen und -migranten auseinanderzusetzen, und fragte sich, welchen Anteil die Migrationserfahrungen seiner Eltern am Schicksal seiner Mutter haben k\xf6nnten. Der Schauspieler und Kabarettist taucht tief ins Leben seiner Familie ein und beschreibt den Traum vom Gl\xfcck, f\xfcr den W\xe4nde aus Kartons in oft viel zu kleinen Wohnungen standen. In diesen sammelten und verpackten Arbeitsmigrantinnen und -migranten all das, was sie f\xfcr ein sp\xe4teres gutes Leben in der T\xfcrkei zu brauchen glaubten. Doch die Hoffnungen erf\xfcllten sich nicht. Die R\xfcckkehr wurde immer wieder verschoben, die Kartons wurden nie ausgepackt. Was macht das mit Menschen, wenn der Traum von einst entt\xe4uscht und wenn er irgendwann zur Lebensl\xfcge wird? Bei Andreas B\xf6nte in der "nachtlinie" spricht Fatih \xc7evikkollu \xfcber ein Leben im Stand-by-Modus und einen Teil der deutschen Geschichte, der bisher kaum Beachtung gefunden hat.