Tracks - Essbare Kunst / Jorj Abou Mhaya / Rosie Gibbens / Olafur Eliasson

Info • Sa., 12.06. • 30 Min.
(1): Essbare KunstDiese Kunst ist zum Anbeißen! Haute-Cuisine-KünstlerInnen offenbaren die poetische und schockierende Seite von Lebensmitteln und stellen Skulpturen aus Küchengeräten her. Das Duo „La Cuisine sauvage“ hinterlässt seit 2016 einen bleibenden Nachgeschmack von Räuchereiern in Nylon-Strumpfhosen und Auspuff-gegrilltem Kebab. Die Genuss-Künstlerin Lei Saito hingegen lässt sich von der griechischen Mythologie und von Geschichte inspirieren und gestaltet seit 2016 ihre schönen, leckeren und metaphorischen „essbaren Landschaften“.(2): Jorj Abou Mhaya2011 wurde der libanesische Künstler auf dem Comic-Festival von Algier mit dem Preis für das Beste Album ausgezeichnet. Heute legt er mit „Alephia 2053“ seinen ersten Langfilm vor. Der arabischsprachige Trickfilm für Erwachsene verzeichnet bereits mehr als acht Millionen YouTube-Aufrufe. Eine spezielle Website führt noch tiefer in die dystopische Welt des Films, der in Zusammenarbeit mit dem Grafik-Künstler Rabi’ Sweidan entstand und eine nicht allzu ferne Zukunft schildert, in der drei Protagonisten versuchen, das Volk vom autoritärsten Regime der Geschichte zu befreien. (3): Rosie GibbensEine Zahnbürste kriegt einen geblasen, und ein Bürostuhl muss als Vibrator herhalten … Rosie Gibbens lädt auch das banalste Objekt sexuell auf! Die 27-jährige Britin überschwemmt das Internet mit ihren Kurz-Performances, in denen sie Haushaltsgeräte und Alltagsgegenstände nach dem Muster perverser Werbespots verfremdet. Die Absolventin der Saint Martin School lädt ein in ihr Atelier, wo sie ihre Lippen in Größe XXL nachbildet und ihre burlesken Videos dreht.(4): Olafur EliassonEin gigantischer künstlicher Wasserfall in Manhattan, ein Flussbett in einer dänischen Galerie, triefende Eisberge in Paris ... Bei Olafur Eliasson sprengt Mutter Natur den ihr zugedachten Rahmen und posiert in den Metropolen und Museen der Welt. Mit der Regenbogen-Installation „Beauty“ formulierte der heutige Starkünstler Anfang der 90er Jahre seinen Anspruch: Durch das Spiel mit den Elementen und den Sinnen der BetrachterInnen sollten seine Werke das Umweltbewusstsein der Menschen schärfen. Drei Jahrzehnte später präsentiert Olafur Eliasson sein jüngstes Werk „Life“: einen Tümpel, der mitsamt Pflanzen und Enten in die schicke Baseler Stiftung Beyeler hineinwuchert.