Der New Yorker Geschichtsstudent Babe Levy ist leidenschaftlicher Marathon-Läufer. Als er eines Tages einen Autounfall mit ansieht, ahnt er noch nicht, was dieser für Auswirkungen auf sein Leben haben wird. Denn einer der Verunglückten ist der Bruder des untergetauchten KZ-Folterers Christian Szell, der seinen Opfern im Lauf der Jahre unzählige Diamanten abgenommen und bei seiner Flucht in New York gelagert hat. Dessen Bruder war dafür verantwortlich, Szell nach und nach Steine nach Südamerika zu schicken. Als dieser aber stirbt, macht sich Szell selbst auf den Weg nach New York. Babes Bruder Doc, der als Agent für die "Division", eine Geheimorganisation der Regierung, arbeitet, ist als Kurier für Szell unterwegs. Als Tauschgeschäft bekommt er Informationen über Aufenthaltsorte von ehemaligen Nazis. Szell, der fürchtet, von seinen Kurieren beraubt zu werden, zögert nicht, erst Doc umzubringen und dann Babe entführen zu lassen, um Informationen aus ihm heraus zu foltern ...
Nach dem Kommerzflop mit der Hollywood-Satire "Der Tag der Heuschrecke" (1974) ließ Regisseur John Schlesinger nichts anbrennen und inszenierte 1976 diesen packenden Spionagethriller nach einem Drehbuch von William Goldman ("Die Unbestechlichen"). "Der Marathon-Mann" war nach "Asphalt-Cowboy" (1968) die zweite Zusammenarbeit von Hauptdarsteller Hoffman und Schlesinger. Für seine beeindruckende schaupielerische Leistung als Nazi-Arzt erhielt Laurence Olivier eine Oscar-Nominierung. Besonders die Szene, in der er sein hilfloses Opfer Dustin Hoffman mit zahnärztlichen Instrumenten quält, ist in ihrer Intensität kaum zu ertragen.
Foto: arte F/TCM