Das Buch ist und bleibt eines der wichtigsten Medien der Gesellschaft. Doch wie ist es eigentlich entstanden und warum wurde das Buch zum Massenmedium? Wir haben die Geschichte der Schriftstücke zusammengefasst.
Bevor Menschen die Schrift erfanden, konnten Informationen nur mündlich weitergegeben werden. Mit Mythen und Geschichten funktionierte das gut, doch der wachsende Handel Mesopotamiens im 4. Jahrtausend v.Chr. machte es erforderlich, Transaktionen sowie Handelslisten im Überblick zu behalten. Bei den ersten Büchern handelte es sich folglich um Geschäftsbücher. Die Händler drückten keilförmige Markierungen in Tontafeln. Diese wurden nummeriert – das Buch war geboren.
Die Schrift entwickelte sich weiter und so wurde es schon bald möglich, nicht nur einfache Auflistungen zu erstellen, sondern Worte und ganze Reden festzuhalten. Tontafeln waren aufgrund der Größe und dem Gewicht ungeeignet für eine solche Aufgabe. Deshalb wurde in der Antike meist Papyrus verwendet, welches zusammengerollt wurde und so platzsparend verstaut werden konnte. Diese Methode war der Beginn des Buchhandels – auf Märkten konnten philosophische Texte, phantastische Geschichten und ähnliche Schriften erstanden werden.
Erst 200 n.Chr. tauchte das erste Buch auf, das unseren heutigen Büchern ähnelt. Der sogenannte Kodex bestand aus Papyrusseiten, die links zusammengebunden wurden und oben durch einen Buchdeckel geschützt waren. Der Kodex ermöglichte einen besseren Überblick, sodass einzelne Informationen leichter nachgeschlagen werden konnten. Die Christen verhalfen dem gebundenen Buch schließlich zu Vorherrschaft, da die Papyrusrolle als heidnisch verschrien war. Bis ins 15. Jahrhundert wurden die meisten Bücher von Mönchen handschriftlich verfasst und kopiert. Die Ergebnisse waren zwar künstlerisch beeindruckend, doch blieb die Schrift so nur der gehobenen Gesellschaft vorbehalten.
Im Jahr 1440 änderte Johannes Gutenberg mit der Erfindung der beweglichen Lettern den Buchdruck nachhaltig. Zwar war es bereits vorher üblich gewesen, mit geschnitzten Holztafeln zu drucken. Doch die Möglichkeit, die einzelnen Buchstaben in kürzester Zeit auszutauschen, minimierte den Aufwand auf bis dahin unvorstellbare Weise. Diese Gelegenheit nutzte der Papst aus. Er ließ massenweise Ablassbriefe drucken, um die Einnahmen zu erhöhen. Martin Luther wehrte sich gegen diese Praktik und löste eine Reformation aus. Spätestens jetzt war das Verlangen nach gedruckten Büchern nicht mehr zu bändigen, denn die Menschen wollten die Bibel, die nun auch auf ihrer Sprache verfügbar war, selbst lesen.
Kleine Innovationen bestimmten von nun an den Buchmarkt, sodass das Buch immer mehr zum Massenprodukt wurde. Die Schnellpresse etwa zog die Blätter von selbst zum Bedrucken ein, was den Zeitaufwand für die Herstellung eines Buches erneut drastisch reduzierte. Heute ist der Druck eines Buches ein automatisierter Prozess, der größtenteils digital stattfindet. Trotzdem bleibt das Produkt ebenso analog wie vor 6000 Jahren.