27.07.2020 Buchtipps

Für Sie gelesen: Diese Bücher gehören in den Koffer

Was gibt es Schöneres, als bei einem guten Buch im Sommer zu entspannen? prisma hat für Sie drei packende Buchtipps, für die im Koffer hoffentlich noch ein wenig Platz frei ist.

"Viking – Eine Jomswikinger-Saga" von Bjørn Andreas Bull-Hansen

Norwegen war 2019 Partnerland der Frankfurter Buchmesse. Im Zuge dessen kam Ende des Jahres auch eine Neuerscheinung auf den deutschen Buchmarkt, die allerdings wenig mit aktuellen Literaturströmungen des skandinavischen Landes zu tun hat: der Roman "Viking". Geschrieben hat ihn Bjørn Andreas Bull-Hansen, und sein Werk ist nichts weniger als eine epische Saga über das stolze Volk der Wikinger.

Anhand des Werdegangs des jungen Schiffbauers Torstein schildert Bull-Hansen die dramatischen Entwicklungen im Nordeuropa des ausgehenden ersten Jahrtausends: Regionale Fürsten kämpfen um die Vorherrschaft in Skandinavien, wo zugleich die alten Götter rund um Odin allmählich vom expandierenden Christentum verdrängt werden.

Bull-Hansen hat seine Geschichte sorgfältig recherchiert, bis zuletzt liest sie sich spannend und authentisch. Kein Wunder, denn der Autor unterhält seit Längerem einen Blog rund um die (Über-)Lebenskünste der Wikinger. Vermutlich wäre er selbst gerne einer gewesen. Penguin-Verlag, 688 Seiten, 14 Euro, ISBN: 978-3-328-10382-0 (hier bei Amazon bestellen).

"Ein Traum von Glück" von Eva Völler

Der Untertitel klingt etwas vollmundig: Als Auftakt einer "Ruhrpott-Saga" wird der neue Roman von Eva Völler angekündigt. Doch ist das keineswegs zu hoch gegriffen. In "Ein Traum vom Glück" geht es jedoch einmal nicht um die großen Dynastien, die "Ruhr-Barone". Im Mittelpunkt steht ein einfaches Bergarbeiter-"Häusken" im Essener Süden.

Dort lebt eine – neudeutsch würde man sagen – bunte Patchwork-Familie: die junge Katharina, die mit ihren Töchtern aus dem zerbombten Berlin geflohen und deren Mann in Russland verschollen ist, ihre Schwiegermutter "Oma" Mine sowie Bergarbeiter zur Untermiete. Eines Tages steht ein ausgemergelter Kriegsheimkehrer vor der Tür – aber nicht der ersehnte Mann und Sohn...

Traumata, Hoffnungen und Illusionen prallen aufeinander in diesem atmosphärisch dichten und kenntnisreich recherchierten Roman, der neugierig macht auf die Fortsetzung. Bastei Lübbe, 464 Seiten, 14,90 Euro, ISBN: 978-3785726709 (hier bei Amazon bestellen).

"Heißes Pflaster" von Alex Pohl

Die Stimmung ist aufgeheizt in Leipzig: Immobilienspekulanten, die versuchen, alteingesessene Mieter zu vergraulen, um mit Luxussanierungen das große Geld zu machen. Linke Hausbesetzer, die sich zunehmend radikalisieren und auch vor Gewalt nicht mehr zurückschrecken. Und eine rechte Szene, die bis hinauf in führende Gesellschaftskreise an Einfluss gewinnt und sich immer besser vernetzt.

In dieser brisanten Stimmungslage wird ausgerechnet der Leiter des Liegenschaftsamtes tot aufgefunden. Vieles deutet daraufhin, dass der Beamte keines natürlichen Todes gestorben ist. Hatte er doch trotz seiner gehobenen Position Kontakte in die Autonomen-Szene.

Nach "Eisige Tage" hat Alex Pohl mit "Heißes Pflaster" seinen zweiten Krimi vorgelegt. Wieder ein heikler Fall für das Kommissaren-Duo Hanna Seiler und Milo Novic. Diesmal bekommen die beiden sogar Druck aus der eigenen Behörde. Penguin Verlag, 480 Seiten, 13 Euro, ISBN: 978-3-328-10324-0 (hier bei Amazon bestellen).


Quelle: ch

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