prisma 12/2018

Edle Mittelmäßigkeit

Von Florian Blaschke

Die Mittelschicht lässt es sich gut gehen – vordergründig zumindest –, sagt Autor Venkatesh Rao: Sie kauft günstige Produkte, die teuer aussehen, für die Illusion eines guten Lebens. Für sich, vor allem aber für andere – Eltern, Freunde, Kollegen. "Premium Mediocre" nennt er das, etwa: veredelte Mittelmäßigkeit.

Darunter falle auch "Essen, das in sozialen Netzwerken besser aussieht, als es schmeckt", wobei das kein Spiel sei. "Sie müssen gewisse Signale aussenden, um akzeptiert zu werden" oder, wie Niklas Maak es ausdrückt: Premium Mediocre sei "ein Trostpreis für abstiegsangstgeplagte leitende Angestellte: Man ist jetzt Economy, aber dort immerhin ganz vorn."

Doch die Suche nach dem Besonderen kann auch Überraschungen bringen, wie unser Artikel über die "Neue deutsche Kaffeewelle" zeigt, erst recht bei etwas Banalem wie einer Tasse Kaffee, bei der aber jeder auf seine eigene Methode und sein eigenes Rezept schwört. Experimente können sich lohnen. Probieren Sie es doch mal aus.

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