05.10.2021 prisma 40/21

Ein Brief vom Meer

Von Stephan Braun

Ich schreibe Ihnen diese Zeilen am Strand. Ganz spontan, weil ich da in den letzten Tagen so viel gesehen, entdeckt und erlebt habe. Das kann ich Ihnen nicht vorenthalten: alles nichts Großes, nichts besonders Überraschendes und schon gar nichts Weltbewegendes, aber alles einfach nur schön.

Und es kommt mir so vor, als hätte ich dabei eine sehr lange Checkliste abgehakt: Ich habe einen rot-weißen Leuchtturm angefasst, habe schon morgens das Meer rauschen gehört, habe Muscheln gesucht, bin gegen den Wind angelaufen, habe zurückgezogen in den Dünen ein kleines Nickerchen gehalten und kurz darauf am Pavillon einen kühlen Drink genossen, habe Spuren im Sand verfolgt, bin mit unserem Beagle einem Ball hinterhergelaufen, habe den Blick in die Ferne schweifen lassen – und dabei viele Schiffe entdeckt, habe Sonnenuntergänge genossen. Wunderschön und entschleunigend, diese ganz alltäglichen Erlebnisse am Meer.

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