prisma 45/2017

Hand und Kopf

Von Florian Blaschke

Jeder Fortschritt schürt Bedenken – von "Wofür soll das gut sein?" bis zur Sorge, Neues verändere unsere Kulturtechniken zum Schlechteren.

Auch beim Smartphone war das so. Am größten: die Angst, wir könnten dem Gerät zu sehr vertrauen und das eigene Denken vernachlässigen. Adrian Ward, Kristen Duke und Ayelet Gneezy von der University of California wollten es genau wissen. Sie legten 520 Studenten Tests vor. Ein Drittel hatte das Smartphone dabei vor sich liegen, ein Drittel hatte es in der Tasche, ein Drittel in einem anderen Raum. Das Resultat: Je näher das Smartphone, desto mehr waren die Studenten abgelenkt, desto schlechter arbeitete das Hirn.

Was zunächst beängstigend klingt, macht aber auch Hoffnung, sind es doch nicht die Smartphones selbst, die unsere Denkleistung beeinträchtigen, sondern ihre Präsenz. Wie gut unser Hirn arbeitet, haben wir also, im wahrsten Sinn des Wortes, immer noch selbst "in der Hand".

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