prisma 53/2015

Hoffentlich leicht

Von Detlef Hartlap

Jetzt, da es vorbei ist, kann ich Weihnachten richtig genießen ...
Wer sagt so was? Richtig, der Pessimist, der ständig Besorgte, der sich während eines Festes wie Porzellan in der Skatrunde fühlt und aufatmet, wenn alle Gäste gegangen sind.

Viele Sorgen machen sich viele. Sorgen um Krankheit, Alter, Armut, Kinder. Hinzugekommen ist die Erkenntnis (oder ist es ein Gefühl?), dass mit jeder Problemlösung nur neue Probleme geschaffen werden.
Selbst wirtschaftlicher Erfolg, wie wir ihn gerade in Deutschland erleben, befreit nicht von Schlaflosigkeit und trüben Gedanken.

Als Gradmesser der Befindlichkeit mag der Boom von Glücksratgeberbüchern dienen, die an die Stelle von Handleserei und Orakelsprüchen getreten und ebenso seriös sind. Es hat optimistischere Zeiten gegeben. Die 60er waren rührend naiv in ihrem Zukunftsglauben, die 90er frivol in der Überzeugung, alles werde gut.

Italiener müsste man sein! Dem Land geht es schlecht, aber gravi problemi, klingt das nicht wie ein Klacks gegenüber "schwerwiegenden Problemen"?

Auf dass Ihnen in 2016 möglichst viele Probleme auf die leichte (italienische) Art verklingen!

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