prisma 18/2017

Lob und Kritik

Von Florian Blaschke

Wie oft dieser Tage doch der Kopf geschüttelt wird. Etwa wenn Eltern sich wundern, dass ihre Sprösslinge zwar nur einen Steinwurf von Freunden entfernt wohnen, aber trotzdem per Smartphone kommunizieren, statt eben mal vorbeizugehen. Oder wenn sie erschrocken feststellen, dass in Schulen heute oft keine Schreibschrift, sondern nur noch eine Grundschrift gelehrt wird. Und das Briefeschreiben! Auch das hat das Internet auf dem Gewissen, zwar sausen Tag für Tag Milliarden E-Mails und Kurznachrichten um den Globus, aber die Zahl der Briefe sinkt Jahr für Jahr rapide.

Ganz kurz konnte man dieser Tage denken, es gebe Entwarnung. Da war über den Kindersender KiKa, der gerade 20 Jahre alt wird, zu lesen, er erhalte jährlich rund 67000 Briefe, aber nur 25000 E-Mails. Ist also doch nicht alles verloren? So einfach ist es leider nicht, es gebe neben Lob von Kindern eben auch die Kritik der Eltern, genauer: die Kritik der Erwachsenen. Nicht selten nämlich beschwerten sich auch Menschen, die selbst gar keine Kinder haben.

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