21.11.2022 prisma 46/22

Starkes Zeichen

Von Stephan Braun

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland im Sommer 2006 bleibt unvergessen: Als Außenseiter ist unsere Nationalmannschaft damals ins Turnier gestartet, getragen von einer unglaublichen Begeisterung in den Stadien, auf den Straßen und überall. In unserem Land wurden Michael Ballack, Miroslav Klose, Jens Lehmann und Co. am Ende sogar starke Dritte.

Als Sommermärchen ist die WM-Endrunde in die deutschen Fußballgeschichtsbücher eingegangen, auch wenn die Vergabe des Turniers nach Deutschland zumindest einen kleinen Beigeschmack hatte. Ein Wintermärchen erwartet uns jetzt nicht. Das hat nichts mit dem nasskalten Wetter hierzulande zu tun, sondern mit den vielfach angesprochenen menschenunwürdigen, indiskutablen Situationen vor Ort im Ausrichterland Katar. Das ist die politisch-soziale Ebene.

Auf der sportlichen Ebene sollte jetzt der Fußball im Mittelpunkt stehen. Ich jedenfalls werde mir die Spiele unserer Nationalmannschaft anschauen. Sie kann es schaffen, als Botschafter für einen fairen Wettkampf, für den organisierten Vereinssport sowie für Diversität und Menschenwürde starke Zeichen zu setzen. Ich drücke der DFB-Elf fest die Daumen.

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