Wohnen

Ein Zuhause im Grünen

Herausforderung für jeden Heimwerker: Gehweg- oder Betonplatten
geben ein vorzügliches Fundament für die Gartenlaube ab;
eine Gummimatte schützt vor Feuchtigkeit.
Herausforderung für jeden Heimwerker: Gehweg- oder Betonplatten geben ein vorzügliches Fundament für die Gartenlaube ab; eine Gummimatte schützt vor Feuchtigkeit. Fotoquelle: Jan S./shutterstock.com

Gartenhäuser gelten als Orte der Entspannung. Wer's im Sommer genießen will, sollte jetzt zu planen anfangen.

Entspannt die Füße hochlegen, mit Freunden und der Familie gemütlich zusammensitzen – ganz besonders bei gutem Wetter kann das Gartenhäuschen ein zweites Zuhause sein. Die kleinen praktischen Gebäude gibt es hauptsächlich als Holz-Fertigbausätze in unterschiedlichsten Formen, Größen und Preiskategorien, etwa in Baumärkten. Das Berliner Architekturbüro Hütten & Paläste bietet auch Baupläne für Heimwerker an, die sich die einzelnen Bretter nach Plan zuschneiden lassen können.

"Gartenhäuser erfreuen sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Ein Trend, der einhergeht mit dem Wunsch nach Aufenthalt im Grünen, Entspannung und Individualität", erklärt Nanni Grau vom Architekturbüro Hütten & Paläste. Zusammen mit ihrem Kollegen Frank Schönert gilt sie als Vorreiterin innovativer Architekturideen bei Gartenhäuschen.

Vorbei die Zeiten, in denen die Lust aufs Gartenhäuschen gleichbedeutend war mit Spießertum. Heutige Gartenlauben präsentieren sich in modernem Design, in leuchtenden Farben und klaren Formen. Und so reicht die aktuelle Modellpalette von exotisch bis postmodern, von klassisch-konservativ bis zur schnörkellosen Kleinarchitektur.

Fragen? Das örtliche Bauamt hilft weiter

Klare Regeln bestimmen den Umgang mit dem Gartenhäuschen: "Nicht jede Hütte darf man einfach so im Garten aufstellen", betont Architektin Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren (VPB). Denn abhängig vom Bundesland und von der Bauart könne eine Genehmigung dafür notwendig sein. Daher sollten sich Interessenten vor dem Kauf eines Gartenhauses unbedingt beim örtlichen Bauamt über die Vorschriften erkundigen und am besten gleich den Prospekt mit den technischen Daten des Modells dorthin mitnehmen. Gerade wenn das Häuschen winterfest sein soll, etwa für ein Atelier, ein Gästezimmer oder einen Hobbyraum, könne eine Baugenehmigung erforderlich sein.

Und was ist wichtig beim Aufbau? "Das Gartenhäuschen muss vor Feuchtigkeit geschützt werden. Sonst wird das Holz angegriffen", sagt Michael Pommer von der Heimwerkerschule DIY-Academy in Köln. "Aus diesem Grund muss das verbaute Holz witterungsbeständig sein." Wird in dem Gartenhäuschen eine Party geplant, sollte auch an einen Stromanschluss gedacht werden. Erdkabel für den Außenbereich gibt es im Baumarkt. Doch sollte der Anschluss immer von einem Fachmann gelegt werden. Pommer: "Heimwerker sollten sich nicht zu viel zutrauen. Das könnte nämlich lebensgefährlich sein." Empfehlenswert sei auch der Einbau eines Fehlerstromschutzschalters.

Lust auf die eigene Scholle

Wer keinen eigenen Garten hat, um dort sein Häuschen aufzustellen, kann sich eine Parzelle in einer Kleingartenkolonie mieten. Gerade junge Menschen entscheiden sich zunehmend für einen Schrebergarten, um in ihrer Freizeit zu gärtnern, den Grill anzuwerfen und bei einem kühlen Getränk zu entspannen. Zahlen belegen diesen Trend: 45 Prozent der Neuverpachtungen gingen in den vergangenen Jahren an Familien mit Kindern, so Thomas Wagner vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde in Berlin. Und 64 Prozent der Pächter, die seit 2000 einen Garten übernommen haben, sind jünger als 55 Jahre.

Die historischen Wurzeln der etwa 1,24 Millionen deutschen Gartenhäuschen liegen übrigens im 18. Jahrhundert. Einer der frühen Nutzer einer solchen Oase war Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe. Er investierte 600 Taler, kaufte und renovierte ein kleines Gartenhaus am Ilmhang in Weimar und fand hier seinen persönlichen Rückzugsort, an dem er große Teile seiner Dramen "Torquato Tasso" und "Egmont" schrieb.

Das Baumhaus - Gartenlaube in luftiger Höhe

Eine Besonderheit im heimischen Garten ist das Baumhaus, die Gartenlaube in luftiger Höhe. Ein Rückzugsraum für Erwachsene und ein Paradies für Kinder gleichermaßen. Baumhäuser müssen robust und sicher sein. "Damit sich Kinder bei einem Sturz nicht verletzen, sollte der Boden mit Fallschutzmatten oder einer dicken Schicht aus Sand ausgelegt sein", sagt Susanne Woelk von der Aktion "Das sichere Haus" in Hamburg. Zudem sollte der Baum gesund und nicht zu alt oder zu jung sein. "Gut geeignet sind Eichen oder Linden mit ihrem stabilen und horizontal gewachsenen Geäst."

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