Diese Filme und Serien feiern Heldinnen, die ihre Geschichte selbst schreiben: kluge Töchter, entschlossene Schwestern, furchtlose Kämpferinnen. Kein Warten auf den Prinzen, kein stilles Seufzen am Fenster – sondern Neugier, Wille und der feste Blick nach vorn. So geht Märchen heute. Und das ist ziemlich inspirierend.
Das Meer ruft – und sie hört hin. Vaiana lebt auf einer Insel mitten im Pazifik, Tochter des Häuptlings, Erbin einer langen Tradition. Doch als das Riff keine Fische mehr bringt und das Land krank wird, macht sie sich allein auf den Weg. Ziel: das Herz der Göttin Te Fiti zurückbringen – und dabei sich selbst finden.
Im Original wurde Vaiana von Auli’i Cravalho gesprochen, die damals gerade 14 war – frisch, kraftvoll, mit viel Gespür für die Figur. In der deutschen Fassung übernimmt Lina Larissa Strahl die Stimme – bekannt aus Bibi & Tina, und auch hier mit der richtigen Mischung aus Stärke und Neugier. Als Halbgott Maui bringt Andreas Bourani Wucht und Witz ins Spiel – ganz Disney-like gibt es nämlich neben epischer Mythologie auch ordentlich zu lachen. Besonders, wenn ein tätowierter Muskelberg sich mit einem sehr eigensinnigen Haken zankt.
Gut zu wissen:
- In vielen Ländern heißt der Film Moana – in Europa wurde er aus markenrechtlichen Gründen in Vaian aumbenannt.
- Die Figur basiert auf polynesischen Seefahrerlegenden – Disney arbeitete mit Kulturberater:innen aus der Region zusammen.
- Der Song „Ich bin bereit“ (How Far I’ll Go) wurde für den Oscar nominiert
Eine Prinzessin mit einem Bogen, einer Meinung – und absolut keinem Interesse an höfischem Benehmen. Merida soll heiraten, weil es der Brauch verlangt. Doch sie will ihren eigenen Weg gehen. Als sie einen Zauber bittet, das Problem zu lösen, verwandelt sich ihre Mutter in einen Bären. Und plötzlich geht es um viel mehr als Heiratspläne: um Verantwortung, Mut – und den Mut, sich zu entschuldigen.
Die Originalstimme von Merida stammt von Kelly Macdonald – mit schottischem Akzent und einem ganz eigenen Mix aus Trotz und Wärme. In der deutschen Fassung spricht Nora Tschirner – trocken, lebendig und sehr nah an der Figur. Auch Gisela Fritsch als Königin Elinor verleiht der Geschichte Tiefe und Würde. Trotz ernster Töne kommt der Humor nicht zu kurz: vor allem Meridas drei kleine Brüder, die sich in bärige Wirbelwinde verwandeln, sorgen für typische Pixar-Lacher.
Gut zu wissen:
- Merida ist die erste Pixar-Heldin mit eigenem Film – und die erste Disney-Prinzessin mit Lockenkopf.
- Die schottischen Highlands wurden visuell akribisch recherchiert – jeder Hügel, jedes Moosfeld basiert auf echten Landschaften.
- Regie führte unter anderem Brenda Chapman – die erste Frau überhaupt, die bei einem Pixar-Film Regie führte.
In den grünen Hügeln Kolumbiens lebt die Familie Madrigal – ein buntes Haus, eine magische Kerze, und jede:r in der Familie hat eine besondere Gabe. Alle außer Mirabel. Keine Superstärke, kein Heilzauber, kein Pflanzenflüstern. Nur ganz sie selbst. Doch als die Magie des Hauses zu bröckeln beginnt, ist ausgerechnet sie die Einzige, die erkennt, was auf dem Spiel steht.
Stephanie Beatriz spricht Mirabel im englischen Original – warm, schnell, mit trockenem Humor. In der deutschen Fassung leiht ihr Gabrielle Pietermann die Stimme, bekannt auch als deutsche Hermine Granger. Ihre Mirabel ist klug, charmant und ein bisschen überfordert – aber niemals machtlos. Neben ihr glänzen Ricarda Louis als Blumenperfektionistin Isabela und Derya Flechtner als Muskelwunder Luisa. Und natürlich sorgt das Haus selbst für Lacher: Türen tanzen, Böden rollen, Teller servieren sich von allein – Magie, ganz Disney.
Gut zu wissen:
- Die Songs stammen von Lin-Manuel Miranda (Hamilton, Vaiana) – darunter der weltweite Hit „Nur kein Wort über Bruno“.
- Für die Animation der Familie arbeitete Disney mit kolumbianischen Musiker:innen, Tänzer:innen und Architekt:innen zusammen.
- Encanto gewann den Oscar für „Bester Animationsfilm“ – und wurde vor allem für seine starke Darstellung familiendynamischer Themen gefeiert.
Wenn der Kaiser zum Krieg ruft, muss jede Familie einen Mann schicken. Doch Mulans Vater ist alt und krank – also zieht sie heimlich an seiner Stelle in die Armee. In Männerkleidung, mit geschärftem Blick und einem Geheimnis, das sie Kopf und Herz kostet. Keine Zauberei, keine Sidekicks – nur Mut, Disziplin und der feste Wille, das Richtige zu tun.
Liu Yifei spielt Mulan mit einer ruhigen, fast stoischen Entschlossenheit – kraftvoll, aber ohne Pathos. In der deutschen Fassung leiht ihr Sandra Schwittau die Stimme, bekannt u. a. als deutsche Synchronstimme von Bart Simpson – hier überraschend ernst und präzise. Donnie Yen, Gong Li und Jet Li ergänzen das Ensemble mit großer Präsenz. Anders als die Zeichentrickversion von 1998 verzichtet dieser Film auf musikalische Einlagen und tierische Begleiter – setzt dafür aber auf visuell eindrucksvolle Kampfkunst und einen ernsteren Ton.
Gut zu wissen:
- Der Film wurde an Originalschauplätzen in China und Neuseeland gedreht – große Landschaft, große Bilder.
- Regisseurin Niki Caro (Whale Rider) inszenierte bewusst aus weiblicher Perspektive – im Zentrum steht nicht nur Mut, sondern Selbstbehauptung.
- Auch wenn Mushu fehlt: Der Phönix als symbolischer Begleiter und viele Details der chinesischen Kultur setzen eigene, neue Akzente.
Ein Schloss, eine Stiefmutter, ein verlorener Schuh – soweit alles bekannt. Aber Danielle ist kein Aschenputtel, das am Kamin seufzt. Sie zitiert Philosophen, klettert auf Bäume und wirft mit Äpfeln, wenn ihr ein Prinz dumm kommt. Auf immer und ewig nimmt das alte Märchen – und verpasst ihm Esprit, Witz und ein echtes Rückgrat.
Drew Barrymore spielt Danielle mit so viel Charme, Trotz und Herzenswärme, dass selbst der König nicht widersprechen würde. Statt Magie hilft hier ein gewisser Leonardo da Vinci mit Rat und Schere, die gute Fee sucht man vergeblich. Was bleibt, ist eine Geschichte über Mut, Freiheit und die Kunst, sich nicht kleiner zu machen, als man ist – verpackt in wunderschöne Kostüme, federleichte Dialoge und eine Portion kecker Selbstironie.
Gut zu wissen:
- Die Beziehung zwischen Danielle und dem Prinzen entwickelt sich auf Augenhöhe – mit echten Gesprächen statt verliebtem Blickwechsel.
- Gedreht wurde in historischen Schlössern in Frankreich – das gibt dem Film seinen authentisch-märchenhaften Look.
- Der Film war einer der ersten, der das Cinderella-Motiv feministisch und trotzdem romantisch neu gedacht hat – mit Augenzwinkern statt Zauberstab.
Ein zerbrochenes Land, ein verschwundener Drache und mittendrin eine Kämpferin mit Hut, Schwert und ordentlich Sturheit. Raya will nicht zaubern, sie will retten. Ihr Volk, ihre Welt, vielleicht auch sich selbst. Dafür braucht sie Verbündete, Vertrauen – und die letzte überlebende Drachin, die nicht ganz so majestätisch ist, wie man es vielleicht erwartet hätte.
Die Originalstimme von Raya stammt von Kelly Marie Tran (Star Wars), in der deutschen Fassung spricht Gabrielle Pietermann – direkt, klar, mit viel Energie. Als Drache Sisu bringt Schauspielerin Awkwafina im Original Tempo und schrägen Humor – im Deutschen übernimmt die Comedienne Dela Dabulamanzi diesen Job mit hörbarem Vergnügen. Der Film mischt Action, Mythologie und Witz – manchmal wild, manchmal leise, immer mit Herz.
Gut zu wissen:
- Die Drachenform Sisu wurde von südostasiatischen Wassergeistern inspiriert – sie schwimmt, fliegt und glitzert, aber eher wie ein Einhorn auf Kaffeepause.
- In Rayas Welt Kumandra wurden Kulturen aus Laos, Indonesien, Thailand und Vietnam zusammengeführt – visuell und erzählerisch.
- Die Botschaft ist deutlich: Vertrauen ist keine Schwäche, sondern der Schlüssel – besonders, wenn man ihn lange verloren hatte.
Welche Zutaten braucht ein Film, um wie ein Märchen zu klingen, sich aber ziemlich modern anzufühlen? Richtig. Ein Schloss aus Eis, eine Schwester mit Superkräften und einen Schneemann, den man selbst gerne zum Freund hätte. Prinzessin Elsa kann mehr als Tee servieren: Sie gefriert versehentlich ein ganzes Königreich und flieht, um ihrem Königreich nicht noch mehr Schaden zuzufügen. Ihre Schwester Anna macht sich auf den Weg, sie zurückzuholen – und sieh hat einen Schneemann, ein Rentier, einen verliebten Eislieferanten und sehr viel Durchhaltewillen im Gepäck.
Elsa wird in der deutschen Fassung von Willemijn Verkaik gesprochen – kraftvoll, verletzlich und mit Gänsehautgarantie beim Hit „Lass jetzt los“. Anna bekommt von Yvonne Greitzke die Stimme – quirlig, mutig, herzoffen. Olaf, der sprechende Schneemann (gesprochen vom einzigartigen Hape Kerkeling), sorgt für die meisten Lacher – und bleibt trotz Quatschfaktor ein echtes Herzstück des Films.
Gut zu wissen:
- Der Song „Let It Go“ (Lass jetzt los) wurde weltweit zum Phänomen – und gewann den Oscar für den besten Filmsong.
- Elsa war die erste Disney-Prinzessin, die keinen Love Interest hat – ihre größte Geschichte ist die zu sich selbst.
- Olaf wurde ursprünglich als Nebenfigur geplant – dann stahl er fast allen die Show.
In diesem wunderbaren zweiten Teil – der dem ersten in nichts nachsteht und ihn vielleicht sogar noch übertrumpft – führt der Weg nicht in einen Eispalast, sondern weit hinaus: in verzauberte Wälder, alte Legenden und die eigene Vergangenheit. Ein leiser Ruf lockt Elsa – einer, den nur sie hört. Gemeinsam mit Anna, Olaf, Kristoff und Rentier Sven begibt sie sich auf eine Reise, die mehr Fragen stellt als Antworten gibt – und genau darum so spannend ist.
Auch im zweiten Teil bleibt die Originalbesetzung erhalten: Willemijn Verkaik als Elsa und Yvonne Greitzke als Anna bilden ein bewähres Duo. Olaf philosophiert plötzlich über das Älterwerden, Kristoff übt sich in Power-Balladen, und Elsa sucht ihren Platz in einer Welt, die größer ist als ein Königreich.
Gut zu wissen:
- Der Film wurde zum erfolgreichsten Animationsfilm aller Zeiten – mit über 1,4 Milliarden Dollar Einspielergebnis.
- Olaf erklärt die Handlung des ersten Films in 30 Sekunden – eine der meistzitierten Szenen des Films.
- Hape Kerkeling nannte Olaf in einem Interview seinen „inneren Kindskopf mit Schneebauch“ – und sprach ihn fast ohne Regieanweisung.
Ein Geschenk, das keines ist: Ella bekommt als Baby den Zauber des Gehorsams – sie muss jeden Befehl befolgen. „Steh auf.“ – Sie steht auf. „Tanz.“ – Sie tanzt. Nicht aus Höflichkeit, sondern aus Zwang. Als Jugendliche hat sie genug. Ella zieht los, um die Fee zu finden, die ihr den Fluch auferlegt hat – und erlebt ein Abenteuer voller Riesen, Elfen, sprechender Bücher und ziemlich nerviger Prinzen.
Anne Hathaway spielt Ella mit Tempo, Biss und viel Ironie – irgendwo zwischen Märchenprinzessin und rebellischer Teenagerin. Der Film ist bunt, schrill und herrlich selbstironisch – voller moderner Gags, aber immer mit einem liebevollen Blick aufs klassische Märchen. Ob Karaoke-Elfen, glitzernde Schuhe oder fiese Stiefschwestern – hier wird das Genre mit Witz einmal kräftig durchgeschüttelt.
Gut zu wissen:
- Die Geschichte basiert auf dem Jugendbuch von Gail Carson Levine – das den Gehorsams-Zauber als feministische Metapher nutzt.
- Hugh Dancy spielt Prinz Charmont mit viel Augenzwinkern – charmant, aber nicht zu perfekt.
- Der Soundtrack mischt Popmusik mit Fantasy – darunter eine unvergessliche Version von „Somebody to Love“, gesungen von Anne Hathaway selbst.
Schneewittchen gibt’s auch in frech. In Spieglein, Spieglein wird das klassische Märchen einmal gründlich auf links gedreht: Die Stiefmutter ist eitel, machtversessen und absolut überzeugt davon, dass der Film eigentlich ihr gehört. Schneewittchen? Die lernt fechten, fluchen – und sich selbst zu behaupten. Die Zwerge sind hier keine singenden Gemütlichkeitsfiguren, sondern ein trickreiches Räubertrüppchen auf Stelzen.
Julia Roberts spielt die Stiefmutter mit so viel Spaß an Bosheit, dass man ihr fast die Daumen drückt. Lily Collins als Schneewittchen hält dagegen – mutig, wach und mit einer Prise Ironie. Der ganze Film ist eine farbenfrohe Märchenparodie mit barocker Opulenz, überraschenden Wendungen und mehr Humor, als man ihm auf den ersten Blick zutrauen würde.
Gut zu wissen:
- Der Film wurde von Tarsem Singh (The Fall) inszeniert – bekannt für seine visuell opulenten, märchenhaften Bilder.
- Die Kostüme stammen von Eiko Ishioka – sie gewann zuvor einen Oscar für Bram Stoker’s Dracula.
- Julia Roberts sagte in Interviews, sie habe „endlich einmal eine Rolle gespielt, bei der sie nicht nett sein muss“ – und hatte dabei hörbar Spaß.
England im 13. Jahrhundert – aber Birdy spielt da nicht mit. Die 14-jährige Lady Catherine, genannt Birdy, lebt auf einer Burg, wird zur Ehe vorbereitet und soll möglichst „gut“ verheiratet werden. Aber Birdy hat andere Pläne: Sie schreibt Tagebuch, sabotiert Bewerber und erfindet kreative Ausreden, warum sie definitiv keine Ehefrau abgibt. Und dabei ist sie ziemlich überzeugend.
Bella Ramsey (bekannt aus Game of Thrones und The Last of Us) spielt Birdy mit unerschrockener Energie – aufsässig, schlagfertig, aber auch verletzlich. Regie führte Lena Dunham (Girls), die dem historischen Stoff modernen Witz und überraschend viel Tiefe verpasst hat. Der Film ist wild, verspielt und frei von falscher Mittelalter-Romantik – stattdessen gibt’s Girlpower, Schlamm und richtig viel Spaß.
Gut zu wissen:
- Die Vorlage stammt von Karen Cushman – ein Jugendroman, der schon in den 90ern gefeiert wurde.
- Der Soundtrack mixt mittelalterliche Instrumente mit modernen Popsongs – unter anderem gibt’s Mitsingversionen von Alicia Keys und Billie Eilish.
- Bella Ramsey sagte in einem Interview, dass sie Birdy „nicht spielt – sondern ist“ – und das glaubt man ihr in jeder Szene.
Wer sagt eigentlich, dass Gute immer gut sind – und Böse automatisch böse? In dieser Schule lernt man, wie Märchen wirklich funktionieren. Zwei Freundinnen werden aus ihrem Dorf entführt und landen an einer Akademie, wo künftige Prinzen, Hexen, Heldinnen und Schurken ausgebildet werden. Dumm nur: Die Schulzuweisung scheint völlig falsch. Oder doch nicht?
Sofia Wylie bringt als Agatha eine wunderbar kratzige Außenseiterin auf die Leinwand, während Sophia Anne Caruso als Sophie zwischen Krönchen-Glanz und Schattenseite taumelt. Die Inszenierung von Paul Feig (u. a. Spy, Brautalarm) ist opulent, überdreht und herrlich selbstironisch. Und dann wären da noch Charlize Theron als narzisstische Bösheitsdozentin – und Kerry Washington als nervtötend perfekte Gegenspielerin. Ein wilder Mix aus Märchenklischees und Magiesatire, der sich selbst nie zu ernst nimmt.
Gut zu wissen:
- Die Romanvorlage stammt von Soman Chainani – weltweit ein Bestseller, besonders bei jungen Leser:innen.
- Sophie und Agatha verkörpern bewusst gebrochene Märchenklischees – ganz im Sinne der Story: nix ist nur schwarz oder weiß.
- Charlize Theron verriet, dass sie ihre Rolle mit einer Mischung aus Maleficent und Fashion-Model angelegt hat – inklusive Zauberstab mit Attitüde.
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