Die Schwarze Jackie Brown ist zwar schon Mitte 40, hat aber kaum etwas von ihrer Attraktivität eingebüßt. So kann sie immer noch ihren Job als Stewardess ausüben. Doch eines Tages gerät sie zwischen die Fronten: Um sich ihre Rente aufzubessern, schmuggelt sie für einen skrupellosen Waffenhändler Geld. Als sie dabei erwischt wird, holt sie ein kleiner Anwalt gegen Kaution aus dem Gefängnis. Doch Jackie soll nun für die Polizei arbeiten und den Waffenhändler ans Messer liefern. Jackies einzige Hoffnung: beide Parteien gegeneinander austricksen zu können. Ein gewagtes Spiel beginnt...
So kann's gehen: Da erwartet das Publikum einen zweiten "Pulp Fiction", doch weit gefehlt. Denn Tarantino liefert diesmal nach dem Elmore-Leonard-Roman "Rum Punch" einen Film, der sich absichtlich gegen diese Erwartung bewegt. So ist die Geschichte um eine Stewardess, die alle an der Nase herumführt, mit zweieinhalb Stunden verdächtig ruhig und mitunter ziemlich langatmig geraten - in den Fünfzigern hätte man für derlei Story keine 80 Minuten gebraucht. Trotzdem macht es Spaß, der exzellenten Crew beim Spiel zuzuschauen, allen voran Pam Grier, der einstigen Königin des schwarzen Action-Films der Siebzigerjahre ("Foxy Brown", "Coffy"); und einige Tarantino-mäßige Schlenker gibt es dann doch, wenn etwa Jacksons nervige Freundin einfach umgenietet wird.
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