Nach "Comedian Harmonists" nahm sich Regisseur Joseph Vilsmaier erneut einen Mythos des deutschen Entertainments vor: Marlene Dietrich. Er zeigt den Beginn ihrer Karriere, ihren Zwist zwischen Familie und Ruhm, eine heimliche Liebe, ihren Gang nach Hollywood, ihren Verschleiß an Liebhabern und ihr Engagement gegen den Krieg.
Hier hat sich Regisseur Vilsmaier einmal mehr zuviel vorgenommen. Obwohl dies beinahe perfektes Kino-Handwerk ist - hervorragende Maske, gutes Dekor, eine brillante Katja Flint, eine wunderbare Kameraführung -, hapert es mächtig an der Dramaturgie. Zum einen hört Vilsmaier immer dann auf, Episoden aus dem Leben der Dietrich zu erzählen, wenn es richtig spannend wird, zum anderen baut er eine fiktive und völlig unnötige Liebesgeschichte auf, die außer Schmalz und Langeweile nichts zum Mythos "Marlene" beizutragen hat. Dabei hätte das Leben der Diva so viel guten Filmstoff geboten. Eine teure und vertane Chance, auch in Deutschland einen richtig guten Film zu machen.
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