Schweinkram über Tokio: Miho Nikaido macht, was die 
Kunden wünschen
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Tokio Dekadenz

KINOSTART: 01.01.1970 • Erotikfilm • Japan (1991)
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Tokyo Decadence Topaz
Produktionsdatum
1991
Produktionsland
Japan
In den Luxushotels von Tokio bedient die junge Edelhure Ai Männer mit ausgefallenen Wünschen. Ihre Kunden sind erfolgreiche Manager, die sich nach Feierabend einmal so richtig demütigen lassen wollen - oder vom Demütigen noch nicht genug haben. Kein Sado-Maso-Spielchen ist Ai zu abgedreht. Innerlich jedoch versucht sie ihre Unschuld zu wahren, denn sie glaubt an eine Prophezeiung, die eine Wahrsagerin ihr machte: Sie werde mit einem Mann aus ihrer Vergangenheit Glück finden...

Ryu Murakami mutet den Zuschauern in seinem eiskalten Erotik-Trip einiges zu. Wenn er den Zuschauer ausführlich und in endlosen Einstellungen an den Erniedrigungen teilnehmen lässt, erfüllt das nicht den Zweck eines vordergründigen Voyeurismus, auch wenn er sich in einigen Szenen an die Grenze des Hardcore-Pornos begibt. Prostitution ist für Murakami eine Metapher für das moderne kaptialistische Japan, der Sadomasochismus ein Spiegelbild der Ellbogengesellschaft. Der Regisseur und Autor wurde für seinen radikalen Film 1992 beim Filmfestival in Taormina mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet. Dies ist wohl auch das Verdienst von Hauptdarstellerin Miho Nikaido, der hier einiges abverlangt wurde.

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