06.03.2018 Interview mit Kim Wilde

"Die 80er waren nie wirklich weg"

Von Matthias M. Machan
Kommt für zwölf Konzerte auf Deutschlandtour: Popstar Kim Wilde.
Kommt für zwölf Konzerte auf Deutschlandtour: Popstar Kim Wilde. Fotoquelle: Nikolaj Georgiew

In prisma spricht Pop-Ikone Kim Wilde über große Hits, die Rückkehr ins Studio und ihre zweite große Liebe neben der Musik.

Zwölf Alben, 30 Millionen verkaufte Tonträger, TopHits wie "Kids in America" und "Chequered Love": Kim Wilde war eine der Pop-Ikonen der 1980er-Jahre. Kommende Woche Freitag (16. März) erscheint ihr neues Album "Here come the Aliens", eine Hommage an den Synthie-Pop der 80er, kombiniert mit der Liebe zur Rockmusik. Im Rahmen ihrer Welt-Tour kommt die 57-Jährige im Oktober für zwölf Konzerte nach Deutschland.

"Here come the Aliens" ist Ihr erstes Album nach sieben Jahren. Was haben Sie in den letzten Jahren gemacht?

Ich war häufig auf Tournee, beispielsweise in Australien und den Niederlanden. Mal mit Howard Jones, mal mit Nik Kershaw. Beide sind immer noch wunderbare Musiker. Aber ich habe auch ein ganz normales Leben geführt. Ein Leben, ohne Pop-Star zu sein, eben sich um die Familie kümmern, den Hund ausführen, den Garten pflegen …

Aufgenommen wurde das neue Album in den RAK-Studios in London, wo Ihre Karriere Anfang der 1980er-Jahre begann.

Hier haben wir Hits wie "Kids in America" oder "Cambodia" aufgenommen. Es fühlte sich an wie ein Schritt in die Vergangenheit. In den Studios hat sich außer der Technik kaum etwas verändert. Es sind immer noch unglaublich gute Studios.

Ihre Hits sind rund 35 Jahre alt. Und sie laufen immer noch im Radio. Gibt es dafür eine Erklärung?

Wir haben schon damals einen guten Job gemacht. Meine Leidenschaft für Pop und gute Musik ist das Geheimnis für den Erfolg. Zudem war ich großer ABBA-Fan. Die Vier haben mich sehr beeinflusst – und sie werden ja heute auch noch oft gehört.

Welcher Hit ist Ihr Meisterwerk, das wir in 30 Jahren noch hören werden?

Ganz klar, "Kids in America". Das hat auch heute noch eine großartige Energie. Ob Alice Cooper oder Elvis Costello, jeder liebt es.

In den 1990er-Jahren sind Sie aus dem Pop-Business ausgestiegen, haben geheiratet, Kinder bekommen und eine Karriere als Gartenbau-Expertin gemacht. Wie passt das zusammen?

Ich liebe einfach beides. Ich liebe es, Musik zu machen und Songs zu schreiben. Musik ist meine zweite Sprache. Und ich liebe es, zu gärtnern. Gerade das Frühjahr ist jetzt eine unglaublich schöne Zeit.

Ihre neuen Songs klingen nach den 1980er-Jahren, adaptiert für das 21. Jahrhundert.

Das stimmt. Aber die 80er-Jahre waren ja nie wirklich weg. Das Album ist auch ein Tribut an die Künstler, die mich bis heute inspirieren: ABBA natürlich, aber auch Billy Idol, Blondie, Duran Duran …

… und Sie singen erstmals mit Ihrem Bruder Ricky zusammen, der den typischen KimWilde-Sound kreierte.

Ja, das macht mich sehr stolz. "Pop don’t Stop" ist eine Hommage an unsere gemeinsame Leidenschaft für die Popmusik. Das ich heute da bin, wo ich bin, habe ich Ricky zu verdanken. Und: Er hat eine verdammt gute Stimme.

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