25.06.2019 Ausstellungen im zweiten Halbjahr

Große Meister, moderne Klassiker: Die Kunst leuchtet!

Im zweiten Halbjahr 2019 bieten die Museen wieder eine Fülle sehenswerter Ausstellungen. prisma hat sich für Sie umgeschaut und zeigt: Für jeden Kunstgeschmack ist etwas dabei. Eine kleine Auswahl.

Wuppertal

Das Wuppertaler Von-der-Heydt-Museum gehört zu den "Top 10" der deutschen Museen. Zum Ruf des Hauses tragen auch die Wechselausstellungen bei: Die Ausstellung "Oskar Schlemmer" feiert einen der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Vielseitig wie kein Zweiter war Schlemmer als Maler, Wandgestalter, Graphiker, Bildhauer und Bühnenbildner tätig. Die Ausstellung zeigt Werke aus allen Phasen seines Schaffens.

Kiel

Im Fokus der Präsentation "Streifzüge durch die Sammlung – von Expressionismus bis Liebe" (bis 9. Februar 2020) stehen die für die Kunsthalle Kiel so wichtigen Bestände des Expressionismus und der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts. Die Ausstellung zeigt 120 Werke aus Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie und Videokunst. Vertreten sind u. a. Werke von Ernst Barlach, Georg Baselitz, Max Beckmann, Lovis Corinth, Erich Heckel, Markus Lüpertz, Ewald Mataré, Otto Mueller, Paula Modersohn-Becker, Emil Nolde, Max Pechstein.

München

Die Werkschau "Forever Young – 10 Jahre Museum Brandhorst" spannt mit drei Schwerpunkten einen Bogen von den frühen 1960er-Jahren bis in die gegenwärtige Kunstproduktion. Neben der Pop-Art und dem Thema der Subjektivität in der Gegenwart wendet sich die Ausstellung mit der zeitgenössischen Malerei einem der Kernthemen des Museums Brandhorst zu. Gezeigt werden u. a. Werke von Bruce Naumann und Andy Warhol, dazu gibt es Performances, Vorträge und Konzerte.

Leipzig

Dreißig Jahre nach "1989" wird die Ausstellung "Point of No Return. Wende und Umbruch in der ostdeutschen Kunst" erstmals die Perspektive der bildenden Künste auf die friedliche Revolution, die Wende und den Umbruch mit mehr als 130 Werken von rund 60 Künstlern umfassend darstellen. Dabei stellt "Point of No Return" nicht allein die zeitgeschichtliche Dramaturgie der Revolution von 1989 ins Zentrum. Vielmehr werden die unmittelbare Vorgeschichte wie die Transformationszeit nach 1989 mit in die Ausstellung einbezogen.

  • Ort: Leipzig, Museum der bildenden Künste
  • Termin: 23.7. – 3.11.2019
  • Infos: www.mdbk.de

Alkersum (Föhr)

Jubiläum auf Föhr: Das Museum "Kunst der Westküste", das mit seinem Ausstellungsprogramm weit über Nordfriesland hinaus leuchtet, feiert in diesem Sommer seinen 10. Geburtstag. In der Jubiläumsausstellung "10 Jahre MKDW. Meisterwerke" zeigt das Haus eine exzellente Auswahl an Meisterwerken aus der eigenen, hochkarätigen Sammlung, bereichert um herausragende Exponate aus bedeutenden nationalen und internationalen Museen und Privatsammlungen. Ausgestellt werden u. a. Werke von Edvard Munch, Piet Mondrian, Max Liebermann und Otto Mueller.

  • Ort: Föhr, Museum Kunst der Westküste
  • Termin: 1. 8.2019 – 12.1.2020
  • Infos: www.mkdw.de

Schleswig

Das "Museum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf" ist eines der größten Museen zwischen Hamburg und Kopenhagen. Im Fokus der Ausstellung "Spannungsfeld Weimar. Kunst und Gesellschaft 1919 – 1933" stehen die Jahre der Weimarer Republik. Geprägt wurde die Zeit von starken politischen, sozialen und gesellschaftlichen Umbrüchen. Dies spiegelt sich auch in der Kunst wider. Ausgestellt werden Werke von George Grosz, Max Liebermann, Wenzel Hablik, Ernst Barlach und Käthe Kollwitz.

Bremen

Premiere in der Kunsthalle Bremen: Erstmals werden mit "Ikonen. Was wir Menschen anbeten" alle Galerieräume des Hauses mit einer großen Ausstellung bespielt. Dabei geht die Schau der Frage nach, wie sich auch heute noch mit dem Begriff der Ikone kultische Verehrung und die Idee des Übersinnlichen verbinden. Je Raum präsentiert die Ausstellung ein Meisterwerk, das auf seine ureigene Art Aspekte der Spiritualität und Andacht ausdrückt – von der russischen Ikone über Werke von Caspar David Friedrich, Wassily Kandinsky, Kasimir Malewitsch, Piet Mondrian, Yves Klein bis hin zu Andy Warhol, Niki de Saint Phalle und Andreas Gursky. Ikonen aus der Markenwelt und Popkultur ergänzen die gelungene Auwahl.

Horst Janssen gehört ohne Zweifel zu den Ausnahmefiguren der Kunst des 20. Jahrhunderts. Zeitlebens setzte er sich intensiv mit Vorbildern wie mit Zeitgenossen auseinander, sei es aus Bewunderung oder aus Ablehnung. Den Kosmos dieser künstlerischen Beziehungen stellt die Ausstellung "Kosmos Janssen – Horst Janssen zum 90. Geburtstag" in der Kunsthalle Emden vor. Sie entsteht in Kooperation mit dem Horst-Janssen-Museum in Oldenburg, wo zeitgleich seine Beschäftigung mit der Literatur im Fokus einer Ausstellung steht.

Hamburg

Am 4. Oktober jährt sich der Todestag von Rembrandt zum 350. Mal. Anlass genug für die Hamburger Kunsthalle, sich mit der Ausstellung "Rembrandt. Meisterwerke aus der Sammlung" einem der bedeutendsten Künstler des goldenen niederländischen Zeitalters zu beschäftigen. Gezeigt wird eine Auswahl herausragender Werke aus dem Sammlungsbereich "Alte Meister" – darunter "Simeon und Hanna im Tempel" und "Maurits Huygens, Sekretär des Staatsrats in Den Haag" sowie Arbeiten aus dem Kupferstichkabinett des Museums.

Wolfsburg

Schon erstaunlich, welche Schätze im Depot des Kunstmuseums in Wolfsburg lagern. "Now is the time – 25 Jahre Sammlung Kunstmuseum Wolfsburg." ist eine Schau der Superlative: Auf rekordverdächtigen 3 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche sind 200 Fotografien, Gemälde, Skulpturen, Installationen und Videoarbeiten zu sehen. "Gäste" der Jubiläumsausstellung sind u. a.: Richard Artschwager, Tony Cragg, Andreas Gursky, Jörg Immendorff, Anselm Kiefer, Imi Knoebel, Jeff Koons, Nam June Paik, Otto Piene und Neo Rauch.

Berlin

Über keine Ausstellung wurde in den vergangenen Monaten lebhafter diskutiert: "Emil Nolde – Eine deutsche Legende. Der Künstler im Nationalsozialismus" widmet sich dem Zusammenspiel von Werk und Biografie und wirft ein neues Licht auf das Leben des Künstlers, der lange Zeit als Opfer der NS-Kulturpolitik galt. Was bleibt, ist sein Werk: rot blühender Klatschmohn, Sonnenblumenköpfe vor schweren Gewitterwolken, dramatische Wellen – Emil Nolde wusste meisterhaft mit der Farbpalette umzugehen.

  • Ort: Berlin, Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart
  • Termin: bis 15.9.2019
  • Infos: www.smb.museum

Potsdam

Der späte Picasso war bis Mitte Juni zu sehen, Monet kommt im Februar 2020. In der Zeit dazwischen feiert das Museum Barberini die "Van Gogh Stillleben". Von seinem ersten Gemälde bis zu den farbstarken Blumenbildern der späten Jahre hat Vincent van Gogh immer wieder auch Stillleben gemalt. In diesem Genre konnte er malerische Mittel und Möglichkeiten erproben: von der Erfassung des Raums mit Licht und Schatten bis zum Experimentieren mit Farbe. Die erste Ausstellung zu diesem Thema analysiert die entscheidenden Etappen im Werk und Leben van Goghs.

Halle (Saale)

Ausstellungen zum Bauhaus-Geburtstag gibt es viele, diese ragt heraus: "Bauhaus Meister Moderne. Das Comeback" (Kunstmuseum Moritzburg) vereint hochkarätige Meisterwerke aus internationalen Sammlungen. Sie ist die zentrale Kunstausstellung Sachsen-Anhalts im Jubiläumsjahr "100 Jahre Bauhaus". Fünf künstlermonografische Kabinette, die das Schaffen von Wassily Kandinsky, Paul Klee, Lyonel Feininger, Oskar Schlemmer und Georg Muche während ihrer Zeit als Meister am Bauhaus vorstellen, ergänzen die Schau. Eine Virtual-Reality-Präsentation macht zudem ein spannendes, analog-digitales Ausstellungserlebnis erfahrbar.

Schwerin

Carl Malchin (1838 – 1923) gilt als der Begründer der mecklenburgischen Landschaftsmalerei. Kein anderer Künstler seiner Zeit war in so hohem Maße darauf spezialisiert, die Natur Mecklenburgs, vor allem aber die Umgebung seines Wohnortes Schwerin, zu erfassen. In der Ausstellung "Von Barbizon bis ans Meer. Carl Malchin und die Entdeckung Mecklenburgs" werden 220 Werke des Mecklenburgers, ein Großteil davon seine stilprägenden Ölskizzen, zu sehen sein.

Dresden

Haben Sie sich die Orchideen auf dem Fensterbrett schon mal als menschliche Wesen vorgestellt? Gar nicht so abwegig, denn auch Pflanzen wachsen und sterben, recken sich nach der Sonne und haben Durst. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse lassen vermuten, dass sie sogar miteinander kommunizieren. Die Ausstellung "Von Pflanzen und Menschen" zeigt, warum die Welt der Pflanzen überlebensnotwendig für uns ist und uns mit ihrer Schönheit verzaubert.

  • Ort: Dresden, Deutsches Hygiene-Museum
  • Termin: bis 19.4.2020
  • Infos: www.dhmd.de

Magdeburg

Städtisches Leben hat seinen besonderen Reiz. Ihm widmet sich das Kulturhistorische Museum Magdeburg in der Großausstellung "Faszination Stadt – Die Urbanisie - rung Europas im Mittelalter und das Magdeburger Recht". Vielfältige Exponate aus ganz Europa, darunter kostbare Gemälde und Skulpturen, werden in der Schau Erfindergeist und Kreativität der mittelalterlichen Stadt erlebbar machen. Die Ausstellung zeigt, wie die Verfassung und Kultur der mittelalterlichen Städte zum Wegbereiter wurden für vieles, was bis heute unser Leben prägt.

Düsseldorf

Karl Ove Knausgård gilt als der bekannteste und wichtigste norwegische Autor der Gegenwart: Sein sechsbändiger autobiographischer Roman zählt weltweit zu den meist diskutierten Buch-Veröffentlichungen der vergangenen Jahre. Nun hat sich der Schriftsteller dem Werk des Malers Edvard Munch genähert. In der Ausstellung "Edvard Munch gesehen von Karl Ove Knausgård" entdeckt der Autor in der Kunstsammlung NRW mit selten oder bisher nie gezeigten Werken einen "eher unbekannten" Munch.

  • Ort: Düsseldorf, Kunstsammlung NRW im K 20
  • Termin: 12.10.2019 – 1.3.2020
  • Infos: www.kunstsammlung.de

Essen

"Der montierte Mensch" heißt die große Herbstausstellung des Folkwang-Museums. Sie untersucht das Wechselverhältnis zwischen Mensch und Maschine seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Medien- und epochenübergreifend angelegt, gibt die Schau einen umfassenden Einblick in die künstlerischen Auseinandersetzungen mit den prägendsten Entwicklungen der letzten 150 Jahre. In Essen versammeln sich Bildwelten von Marcel Duchamp, El Lissitzky, Otto Dix über Fernand Léger bis hin zu Ed Atkins.

Ein Wiedersehen mit dem "Who's who" der Musikszene der 1960er- bis 1980er- Jahre mit lebenden wie verstorbenen Legenden wie Patti Smith, Tina Turner, den Rolling Stones, Johnny Cash, Ray Charles, Miles Davis oder Frank Zappa: Die Ausstellung "Norman Seeff: The Look of Sound" im Museum für angewandte Kunst vereint mehr als 170 Fotografien, Collagen und Plattencover. Seeffs Fotos, er gilt als einer der berühmtesten Porträtfotografen der USA, bestechen durch ihre Lebendigkeit, schenken dem Betrachter einen tiefen Einblick in die Bildästhetik und Musikkultur.

Münster

William Turner ist einer der Väter der Rheinromantik. Die Ausstellung "Turner. Horror and Delight" stellt indes die Reisen des Briten in die Schweiz und nach Italien, seine Begegnung mit den Alpen und den arkadischen Landschaften in den Fokus. Die 80 Gemälde und Aquarelle aus dem Museum Tate Britain werden um 30 weitere Top-Leihgaben europäischer Museen erweitert. Ein Höhepunkt der Bilderschau: stimmungsvolle Aquarelle aus der Lagunenstadt Venedig.

Bonn

500 Werke, 53 Künstlerinnen und Künstler, vier Orte: Mit dem Ausstellungsprojekt "Jetzt! Junge Malerei in Deutschland" unternimmt das Kunstmuseum Bonn den Versuch, auf der Museumsmeile einen aktuellen Stand des Mediums Kunst zu bestimmen. Entstanden ist ein vielfältiger, spannungsgeladener Querschnitt durch die junge, in Deutschland entstandene Malerei. Was alle Künstler eint: Sie sind in den späten 1970er Jahren geboren.

Paris

Europa erinnert in diesem Jahr an den 500. Todestag von Leonardo da Vinci, dessen Gemälde "Mona Lisa" und "Das letzte Abendmahl" zu den berühmtesten Werken der Kunstgeschichte zählen. Neben Ausstellungen in Deutschland, Großbritannien und Italien feiert Frankreich in Paris mit der Ausstellung "Leonardo da Vinci" einen musealen "Blockbuster" im Louvre. Dort werden nahezu alle der heute 14 anerkannten Gemälde des Meisters zu sehen sein. Der Besuch der großen Leonardo-Schau im Louvre ist nur mit Reservierung möglich.

Schwäbisch Hall

Das Musée d’Art moderne de la Ville de Paris ist in der Kunsthalle Würth mit der Schau "Von Henri Matisse bis Louise Bourgeois" zu Gast. Die Ausstellung setzt um 1900 mit den Malern des Künstlerviertels Montmartre ein. Gerade erst hatten die wegen ihrer grellen Farben als "fauves" bezeichneten Matisse und Derain den Fauvismus erfunden, schon wurde das Publikum mit kubistisch zergliederten Kompositionen aufs Neue herausgefordert. Damals eine visuelle Revolution, heute eine Bilderschau voller Esprit.

Baden-Baden

Anlässlich seines 15-jährigen Bestehens präsentiert das Museum Frieder Burda das Ausstellungsprojekt "Ensemble". Als Kunstsammler pflegt Frieder Burda seit langem freundschaftliche Beziehungen zum Centre Pompidou. "Ensemble" gelingt ein Zusammenspiel von beiden Häusern. Meisterwerke deutscher Expressionisten begegnen Werken der Väter der französischen Moderne wie Pierre Bonnard, Pablo Picasso oder Marc Chagall. Für die Ausstellung hat das Centre Pompidou zudem Werke von Georg Baselitz, Sigmar Polke und Gerhard Richter beigesteuert.

Frankfurt am Main

Frankfurt feiert van Gogh: Im Zentrum des Ausstellungs-Blockbusters "Making Van Gogh" (Städel-Museum) steht seine Rolle als Schlüsselfigur für die Kunst der deutschen Avantgarde. Zu sehen sind mehr als 120 Gemälde und Arbeiten aus aller Welt, darunter über 50 zentrale Werke von van Gogh und 70 Werke weiterer für die Moderne bedeutender Künstler. Die spektakuläre Ausstellung nimmt das Œuvre van Goghs erstmals im Kontext seiner Rezeption in Deutschland und als Geschichte einer ganz besonderen Liebe in den Blick. Gezeigt werden Bilder von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Paula Modersohn-Becker und Max Beckmann.

  • Ort: Frankfurt am Main, Städel-Museum
  • Termin: 23.10.2019 – 16.2.2020
  • Infos: www.staedelmuseum.de

Mannheim

Farbe, Form, Fläche, Figur und Raum: Henri Matisse brachte diese Elemente in ein neues Zusammenspiel, stieß mit seinen Reduktionen bis an die Grenzen der Abstraktion vor. Die Kunsthalle Mannheim zeigt in der Ausstellung "Inspiration Matisse" mit 125 Gemälden, Plastiken und graphischen Arbeiten den Pionier der Moderne als einen beispielgebenden Künstler. Neben Matisse sind auch Georges Braque, Ernst Ludwig Kirchner, August Macke und Max Pechstein vertreten.

  • Ort: Mannheim, Kunsthalle Mannheim
  • Termin: 27.9.2019 – 19.1.2020
  • Infos: www.kuma.art

Bernried

Kunst-Genuss direkt am Ufer des Starnberger Sees: Mit der Ausstellung "Paula Modersohn-Becker. Aufbruch in ein neues Jahrhundert" wird das Werk der Avantgardistin umfassend gewürdigt. Für Museumsgründer Lothar-Günther Buchheim gehört Paula Modersohn-Becker "ohne Frage zu den bedeutendsten Erscheinungen des deutschen Expressionismus". In Paris nahm sie die Lehre Cézannes auf und wurde hierzulande zu einer Pionierin für die Moderne.

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