17.09.2019 Haus und Garten

So wird das Bad zur Wellnesszone

Von Katharina Hamacher

Das moderne Badezimmer hat sich von der Nasszelle zum Wohlfühlraum entwickelt. prisma zeigt aktuelle Trends und gibt Tipps für die Planung.

Hochwertige Materialien, abgestimmte Farbakzente und ein intelligentes Beleuchtungskonzept: Die Zeiten, in denen das Bad einen reinen Nutzen erfüllen sollte, sind vorbei. Statt zur Standardausstattung zu greifen, machen sich immer mehr Menschen Gedanken darüber, wie zwischen Dusche, Waschbecken und Toilette Wohlfühlatmosphäre entstehen kann. "Was im Wohnraum zu beobachten ist, setzt sich im Badezimmer fort", sagt Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V. (VDS). "Es geht nicht mehr nur um Zweckmäßigkeit, sondern zudem um Aufenthaltsqualität. Das Bad wird wohnlicher."

Ein Beispiel für bewusste Akzentsetzung: Moderne Bäder werden meist nicht mehr bis unter die Decke gefliest. Freie, farblich abgesetzte Flächen lockern so den oftmals etwas kühlen Charakter auf. Zudem bietet eine gestrichene Wand den großen Vorteil, dass sie sich mit recht wenig Aufwand umgestalten lässt. Mit passenden Accessoires wie Handtüchern und Deko-Elementen entsteht so schnell eine ganz andere Wirkung in dem Raum, der im Durchschnitt eine Lebensdauer von 20 Jahren hat.

Beim Thema Fliesen empfiehlt sich eine dezente Farbigkeit wie sanft abgestufte Grau-Schattierungen. Bei Dusche und Waschbecken wählen die meisten Menschen klassisches Weiß, ausgefallenere Varianten bestehen aus gefärbtem Emaille-Stahl oder Glas. "Im Bereich der Armaturen sind aktuell verschiedene Metallfarben wie Chrom, Kupfer, Gold oder Anthrazit beliebt", beobachtet Jens Wischmann. Waschtische und Regale in Knallfarben setzen besondere Akzente, Varianten aus Holz sorgen für Natürlichkeit und unterstreichen – gern in Verbindung mit Pflanzen – den Wellness-Charakter eines modernen Bades.

Ideen für gutes Licht

Für das rechte Licht sorgt ein passendes Beleuchtungskonzept, das auf die jeweilige Nutzung abgestimmt ist: Am Morgen hilft helles, kühles Licht beim Wachwerden, während abends gedämpfte, warme Beleuchtung für Ruhe sorgt. Zudem kann eine geschickt platzierte Lichtleiste etwa einen ausgefallenen Waschtisch gekonnt in Szene setzen. Wer über eine Neugestaltung nachdenkt, sollte sich unbedingt von einem Experten beraten lassen, betont Jens Wischmann: "Gerade das Badezimmer ist ein Raum, der eine intensive, vorausschauende Planung und Fachwissen erfordert."

Dabei sind die einzelnen Produkte die letzten Entscheidungen, die getroffen werden sollten, denn zunächst geht es um eine Analyse der Möglichkeiten, Anforderungen und des Budgets. Dass auch junge Eigenheim-Besitzer bei der Planung die Barrierefreiheit im Blick haben, ist dem VDS-Geschäftsführer ein besonderes Anliegen: "Bei diesem Thema geht es heute nicht mehr um riesige Haltegriffe, sondern um die Frage, wie man das Badezimmer in jeder Lebensphase nutzen kann."

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