Let's Be Cops – Die Party Bullen

Hände hoch – und gefälligst lachen!

von Rupert Sommer

Eine Buddy-Komödie mit viel Nonsens, aber wenig echtem Witz: Zwei frustrierte US-Loser entdecken die Magie von Polizei-Uniformen für sich und schlagen heftig über die Stränge.

ProSieben
Let's Be Cops – Die Party Bullen
Komödie

Zumindest in Deutschland wäre die Rechtslage ziemlich eindeutig: "Wer unbefugt sich mit der Ausübung eines öffentlichen Amtes befasst oder eine Handlung vornimmt, welche nur Kraft eines öffentlichen Amtes vorgenommen werden darf, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft", heißt es im Strafgesetzbuch unter Paragraf 132. Doch auch den beiden US-Losern aus der Buddy-Komödie "Let's be Cops - Die Party Bullen" (2014), die ProSieben zur Primetime wiederholt, müsste eigentlich glasklar sein, dass sie ihre anfänglich nur sträflich dumme Schnapsidee, sich als Cops zu verkleiden, für einige Jahre hinter Gitter bringen könnte. Trotzdem lassen sie sich nicht stoppen – und bekommen es bald mit echt bösen Jungs zu tun.

Zwei Kumpel, die bislang wenig geschenkt bekamen im Leben: Ryan (Jake Johnson) träumt von einer großen Filmkarriere und verdrängt aus Selbstschutz die Tatsache, dass ein Mini-Auftritt in einem Fernseh-Werbesport für Genital-Herpes-Creme den Weg ins Rampenlicht vermutlich für immer blockieren wird. Sein Mitbewohner Justin (Damon Wayans Jr.) hat zumindest einen Job: Allerdings wird er in seiner Computerspielefirma nur herumgeschubst und von arroganten Alpha-Männchen ausgetrickst.

Kein Wunder, dass sich beide in ein aufregenderes, glamouröses, Testosteron-haltigeres Leben träumen. Eben alles, wofür auch eine typisch martialische Cop-Uniform steht. Mit einer eben solchen stolpern die beiden auf eine Kostümparty – wo sie prompt für echte Polizisten gehalten werden. Schnell stellen sie fest, dass der harte Gesetzeshüter-Look genau das richtige Auftreten ist, um das eigene Minderwertigkeitsgefühl zu kaschieren – und vor allem beim anderen Geschlecht Eindruck zu schinden.

Vertrautes Klaumauk-Muster

Regisseur und Co-Drehbuch-Autor Luke Greenfield ("Fremd fischen") drehte mit der schrillen, aber nicht immer stilsicheren Buddy-Komödie vertraute Klaumauk-Muster durch den Wolf – mit Anleihen etwa beim "21 Jump Street"-Klassiker, aber auch bei der "Lethal Weapon"- und der "Beverly Hills Cop"-Reihe. Und selbstverständlich grüßt von ganz fern – aus dem alten Europa – der gute alte "Hauptmann von Köpenick". Natürlich: Kleider machen Leute. Für Uniformen gilt das erst recht.

Merkwürdig ist nur, dass die US-Comedy, in der beide Hauptdarsteller auf ihre "New Girl"-Sitcom-Erfahrungen zurückgreifen können, selten wirklich witzig und niemals subtil ist. Im Gegenzug dazu werden die Action-Sequenzen und Feuergefechte mit einer unangebracht deftigen Härte in den unausgegorenen Mix gerührt. Auf dem weiten Weg zur gelungenen Film-Verbrechensbewältigung sind das handwerklich ernst zu nehmende Verfehlungen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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