Hinter den Kulissen der ZDF-Serie

„Lena Lorenz“-Hauptdarstellerin wechselte mitten in der Serie: „Die Menschen hassten mich“

23.05.2025, 12.00 Uhr
Judith Hoersch hatte keinen einfachen Start in der ZDF-Serie „Lena Lorenz“. Welche Reaktionen die Schauspielerin auslöste und wie sie damit umging, hat die 44-Jährige nun verraten.
Judith Hoersch ist die Hauptdarstellerin in der ZDF-Serie "Lena Lorenz".
Judith Hoersch ist die Hauptdarstellerin in der ZDF-Serie "Lena Lorenz".   Fotoquelle: ORF/ZDF/Walter Wehner

Die Schauspielerin Judith Hoersch ist das Gesicht und die Titelfigur der äußerst beliebten ZDF-Serie „Lena Lorenz“. Doch vor allem eingefleischte Fans wissen: Das war nicht immer so. Denn bei ihrem Start im Jahr 2015 hatte die Serie eine andere Hauptdarstellerin. Warum es zu dem Wechsel kam, erfährst du hier.

Von Aulitzky zu Hoersch

Die ersten beiden Folgen von „Lena Lorenz“ flimmerten im April 2015 erstmals über den Bildschirm. Die titelgebende Hebamme, damals noch gespielt von Patricia Aulitzky, trat darin den Weg von Berlin ins kleine bayerische Dorf Himmelsruh an. Aus dem Aufenthalt, der eigentlich nur eine kurze Auszeit vom Stress in der Hauptstadt sein sollte, wurde schließlich ein Umzug in die Idylle Bayerns. Die ersten beiden Episoden schauten jeweils mehr als fünf Millionen Menschen, daher verwunderte es nicht, dass das ZDF beschloss, noch mehr zu bestellen. Seitdem laufen jährlich zwischen drei und sechs Folgen von „Lena Lorenz“.

Fans von Heimatfilmen lieben vor allem die Gewohnheit. An den immer gleichen Orten entstehen zwischen den bekannten Figuren Konflikte, die zumeist innerhalb der Laufzeit zur Zufriedenheit aller gelöst werden. Daher muss es ein mittelschwerer Schock für die Anhänger von „Lena Lorenz“ gewesen sein, als die Hauptdarstellerin Patricia Aulitzky 2018 verkündete, die Titelfigur nicht mehr spielen zu wollen. Aus ihrer Sicht hatte der Charakter kein Potenzial mehr. Sie sehe daher keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr für sich, wie sie in einem Interview mitteilte. Zudem wolle sie frischen Wind in ihr Berufsleben bringen und neue Rollen spielen, was ihr bei der Arbeit an mehreren 90 Minuten langen Episoden pro Jahr kaum möglich war.

Nach 14 Episoden mit Aulitzky standen die Produzenten nun also vor einer schwierigen Entscheidung: Soll die Serie mit dem Ausstieg ihres wichtigsten Gesichts beendet werden oder setzt man sie mit einer neuen Hauptdarstellerin fort? Bekanntlich fiel die Wahl auf die zweitgenannte Option, und seit August 2019 wird Lena Lorenz von Judith Hoersch verkörpert. Die 15. Folge trug zwar den bezeichnenden Titel „Ein neuer Anfang“, ging inhaltlich aber nicht auf den Darstellerinnenwechsel ein.

Der Unmut der Fans

Selbstverständlich hatten viele „Lena Lorenz“-Fans ein Problem damit, sich an ein neues Gesicht gewöhnen zu müssen. Einige ertrugen die Veränderung stumm, andere brachten ihren Unmut in den sozialen Medien und in Internetforen zum Ausdruck. Und die gingen nicht spurlos an der neuen Hauptdarstellerin Judith Hoersch vorbei. „Die Menschen hassten mich“, sagte sie in einem Interview im Jahr 2024. Die Schärfe einiger Kommentare machte ihr zu schaffen, wie sie zugab. „Das sind Menschen, die ganz viel Zeit haben und Wut ablassen, die in dieser Form nicht dahin gehört“, so Hoersch. „Die Art und Weise ist oft zu persönlich und verletzend.“ Inzwischen dürften sämtliche Anhänger der Serie aber Judith Hoersch akzeptiert haben. Zwar fielen die Quoten in der ersten Hoersch-Staffel 2019 auf rund vier Millionen Zuschauer. 2020 stiegen die Zuschauerzahlen aber wieder, und mit „Teufelskreis“ (5,48 Millionen Zuschauer) erschien die bis heute erfolgreichste Episode.

Was Patricia Aulitzky nach „Lena Lorenz“ gemacht hat

Seit ihrem Ausscheiden bei „Lena Lorenz“ im Jahr 2018 ist Patricia Aulitzky nach wie vor gut beschäftigt. In ihrer Filmografie sind vor allem Serien zu finden, aber auch in diversen Filmen war sie zu sehen. Unmittelbar nach ihrem Ende als Lena Lorenz heuerte Aulitzky in der österreichischen Krimiserie „Blind ermittelt“ an. Als Schwester des Protagonisten gehörte sie dort in den ersten fünf Folgen zur Stammbesetzung. Ende 2018 brachte sie ihren Sohn Maximilian zur Welt. Die berufliche Abwechslung, nach der Aulitzky nach „Lena Lorenz“ gestrebt hatte, ist ihr in jedem Fall gelungen. 2018 spielte sie in der Komödie „Ihr seid natürlich eingeladen“ mit, 2020 im Familienfilm „Das Glück ist ein Vogerl“, 2022 im Thriller „Jeanny – Das 5. Mädchen“ und 2024 im Krimi „Der Geier – Die Tote mit dem falschen Leben“. Dazu kommen Engagements in Serien wie „Letzte Spur Berlin“, „Die Toten von Salzburg“ und „Landkrimi“.

Was Judith Hoersch neben „Lena Lorenz“ macht

Auch Judith Hoersch findet neben ihrer Arbeit für „Lena Lorenz“ immer wieder Zeit, sich anderweitig kreativ zu betätigen. 2020 war sie im Film „Freak City“ zu sehen, 2023 drehte sie den Kurzfilm „Ilse“, für den sie das Drehbuch verfasste und in dem sie die Hauptfigur spielte. Zudem kam 2020 ihr erster Roman „Juno und die Reise zu den Wundern“ auf den Markt.

 

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