Lale ist eine emanzipierte Deutsch-Türkin, die Germanistik an der Uni studiert. Doch zuhause mimt sie die typisch muslimische Vorzeigetochter, die nie ohne Kopftuch aus dem Haus geht. Ihr alleinerziehender Vater ist zwar liebenswert, aber leider auch sehr traditionsbewusst.
Als Lale ihrem Vater helfen soll, nach Deutschland geholte türkische "Importbräute" vor der Abschiebung zu bewahren, trifft sie auf den jungen Beamten Marc. Der will ihr zwar unbedingt helfen, scheitert aber das ein ums andere Mal an seinem rigorosen wie fremdenfeindlichen Vorgesetzten Ludwig Sarheimer. Der Ausländeramtsleiter ist zudem noch Marcs Onkel.
Während Lale den zu verheiratenden Frauen hilft, die notwendigen 300 Worte für den Deutschtest zwecks Aufenthaltsgenehmigung zu lernen, verliebt sie sich in den adretten Marc. Damit ist der Vater natürlich überhaupt nicht einverstanden ...
Ziemlich fader TV-Film
Was eine witzige Posse über Deutschtum und Fremdenfeindlichkeit auch seitens der zuständigen Behörden hätte werden können, entpuppt sich leider als ziemlich fader TV-Film, indem lediglich ein Klischee nach dem anderen abgefeiert wird.
Christoph Maria Herbst liefert hier in der Rolle des Ausländeramtsleiters lediglich eine Variante seines sprücheklopfenden Versicherungsheinis Bernd Stromberg, der diesmal lediglich den Sexismus durch Rassismus ersetzt hat.
Man merkt deutlich, dass der in Stuttgart aufgewachsene Regisseur Züli Aladag ("Tatort", "Wut", "KDD", "Die Fahnderin") vom Fernsehen kommt. Aber selbst da verfügten seine meisten Arbeiten über eine bessere Dramaturgie als nun in diesem von ZDF und Arte koproduzierten Kinofilm.