Zwei Menschen mit kaum vorhandenen Selbstwertgefühl finden zueinander: Die talentierte Zeichnerin Camille verdient sich ihren Lebensunterhalt in einer Putzkolonne. Der Hobby-Historiker Philibert traut sich nur, Postkarten in einem Museumsshop zu verkaufen. Die beiden wohnen im gleichen Haus: Camille in einer kleinen und zudem zugigen Dachkammer, Blaublüter Philibert in einer ausladenden Etagenwohnung. Bei ihm wohnt auch der eher flüchtige Bekannte Franck, der allerdings als Egozentriker einen fast schon rauschhaften Lebensstil pflegt. Dann gewährt Philibert der kranken Camille Unterschlupf und Franck fühlt sich davon zunächst angenervt. Doch Philibert lebt durch Camille enorm auf, was wiederum Franck veranlasst, sich mit der neuen Situation zurechtzufinden ...
Die zwar nicht immer temporeiche, aber temperamentvolle Tragikomödie von Altmeister Claude Berri ("Germinal", "Am Rande der Nacht") besticht durch die Fülle skurriler Figuren, den märchenhaften, aber nicht unbedingt unrealistischen Inhalt, und natürlich die feinsinnigen Dialoge. Vor allem einige Sprüche der schlagkräftigen Großmutter, die schließlich auch noch in die WG geholt wird, sind ein Knüller. Auch wenn diese Anleitung zum Glücklichsein unaufhaltsam dem vorhersehbaren Happy End entgegendriftet, hinterlässt dieses Werk ein gutes Gefühl.
Foto: Prokino