23.12.2023 Im Promi-Podcast „Hallo!“

„Das Fest der Liebe“-Star Oliver Wnuk: „Man muss sich trauen

Oliver Wnuk im Podcast mit prisma-Chefredakteur Stephan Braun.
Oliver Wnuk im Podcast mit prisma-Chefredakteur Stephan Braun. Fotoquelle: Prisma

Schauspieler und Autor Oliver K. Wnuk ist aktuell in der vierteiligen Impro-Serie „Das Fest der Liebe“ zu sehen, die in der ARD Mediathek abrufbar ist und am 23. Dezember ab 17.15 Uhr im Ersten gezeigt wird. Kürzlich war er im Promi-Podcast „Hallo!“ mit prisma-Chefredakteur Stephan Braun zu Gast. Lesen Sie hier einen Ausschnitt des Gesprächs.

"Das Fest der Liebe", das ist Weihnachten pur!

Oliver Wnuk: So sagt man (lacht).

Die Ausgangssituation der Mini-Serie ist: Es ist Heiligabend, die Familie kommt zusammen. Ein Teil der Familie kommt aus Mecklenburg, man trifft sich aber im Schwabenland. Und dann nimmt das Unheil seinen Lauf.

Wnuk: Ja, das ist die kurze Punchline. Das Schöne an diesem Projekt von Jan Georg Schütte und der Florida Film ist, dass die Serie improvisiert ist. Es ist die zweite Impro-Serie, bei der ich mitmachen durfte nach „Klassentreffen“ im Jahr 2019. Für mich ist diese Serie ein Fest der Schauspielkunst. Wir haben nämlich tatsächlich alle vier Teile der Weihnachtsserie in nur etwa sechs Stunden gedreht.

Wie läuft das am Set konkret?

Wnuk: Zu Drehbeginn sagt jemand „Und bitte“ und sechs Stunden später sagt er „Danke“ (lacht). Es ist unheimlich toll, bei einer solchen Produktion mitzumachen. Wir hatten vor Ort etwa 50 Kameras in der großen Villa, in der wir gedreht haben. Dazu noch das große Team von mehr als 100 Personen. Als Schauspieler bist du in dieser Mini-Serie völlig frei, spielst quasi deinen eigenen Film. Natürlich gibt es eine Idee für den groben Handlungsstrang der Serie, aber dann entwickelt man zusammen mit dem Regisseur und dem Produzenten eine Figur und eine Reise: Was könnte derjenige erleben auf seiner Reise? Was könnte sein Ziel sein an diesem Abend? Wie sind die Verhältnisse zueinander? Was sind seine Konflikte, was ist sein Problem? Nur um dann beim Drehen zu merken, dass doch alles anders kommt. Die anderen Figuren haben ein anderes Ziel und ein anderes Verhältnis zu mir. Sie haben ein Geheimnis, von dem ich nichts weiß. So spinnt der Regisseur ein Puzzle zusammen aus Teilen, die der Spieler weiß – oder eben nicht. Es kann etwas Fantastisches entstehen, aber es kann auch schiefgehen.

In der Tat. Du warst also Teil einer ganz besonderen Produktion.

Wnuk: Ja, auf jeden Fall. Man weiß als Schauspieler, dass es ein irrer teurer Produktionstag ist, so eine Produktion kostet einfach wahnsinnig viel Geld. Und nicht nur das: Die Gefahr, dass die Serie floppt, ist riesig. Es sind viele tolle Schauspielerinnen und Schauspieler vor Ort. Für alle werden insgesamt bis zu drei Tage geblockt: für den Dreh, für PR-Fotos und natürlich auch für den Fall, dass doch etwas nachgedreht werden muss, sollte beim ersten Mal vielleicht etwas schlecht laufen. Der Vorteil von so einer kurzen Produktionszeit ist aber, dass man die Möglichkeit hat, ein so tolles Ensemble zusammen zubekommen, was schwer wäre, wenn man über längere Zeit einen Film drehen würde.

Ein paar Namen der Besetzung vom „Fest der Liebe“: Andrea Sawatzki, Claudia Michelsen, Charly Hübner, Devid Striesow. Gestandene Schauspielerinnen und Schauspieler der ersten Reihe!

Wnuk: Und natürlich auch Nicole Heesters als meine Mutter! Was für eine fantastische Schauspielerin, das ist zum Niederknien!

Ist es schon ein Garant für ein Top-Produkt, wenn die Serie sehr gut besetzt ist?

Wnuk: Nein. Improvisation ist ein Fach in der Schauspielerei, das nicht jeder beherrscht. Es gibt fantastische Schauspieler, die dabei scheitern. Viele fühlen sich sicherer, wenn sie einen Text haben und eine Situation, in der sie genau wissen, wie sie zu agieren haben. Bei „Das Fest der Liebe“ ist ja wirklich alles offen. Beim Improvisieren muss man sich oft Dinge trauen und auch etwas ausprobieren. Ich mag das sehr!

 

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