15.03.2016
Verbraucherschützer warnen
Warum bei Vergleichsportalen verglichen werden sollte
Mit Vorsicht genießen: Vergleichsportale zeigen nicht immer den günstigsten Preis. Fotoquelle: dpa
Die Haftpflichtversicherung wechseln, mit einem neuen Stromanbieter Geld sparen oder die günstigste Reise buchen: Vergleichsportale im Internet erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Fast drei Viertel der Verbraucher nutzen sie.
Doch die Verbraucherzentralen haben den Websites nun auf den Zahn gefühlt. Ergebnis: Nutzer sollten solche Angebote mit Vorsicht genießen. Noch besser: die Portale immer vergleichen – selbst wenn das aufgrund der Bezeichnung ziemlich absurd klingt.
Provisionen mit deutlichem Einfluss auf die Ergebnisse?
Der Grund liegt in der Finanzierung. Die Betreiber sollen laut Branchenkennern Provisionen erhalten und selbst darüber entscheiden, welche Marktteilnehmer sie auf ihrer Internetseite anbieten. Verbraucherschützer vermuten daher, dass die Provisionen deutlichen Einfluss auf die Listen mit den günstigsten Preisen nehmen. Darüber hinaus seien letztere sowieso nicht garantiert.
Die Untersuchung der Verbraucherschützer ergab, dass zum Beispiel Flugreisen in Vergleichsportalen häufig nur auf den ersten Blick günstiger sind als die entsprechenden Angebote auf den Webseiten der Fluggesellschaften. Im Laufe des Buchungsprozesses werden die Preise immer höher. Und nach der Wahl des Zahlungsmittels liegen sie auf den Portalen meist über denen der Anbieter.
Unabhängigkeit ist undurchsichtig
Undurchsichtig sei zudem die Unabhängigkeit. Hinter gleich mehreren Portalen stecken – teils über Beteiligungen – dieselben Akteure. Dabei genießen die Vergleichsportale bei vielen Kunden eine höhere Glaubwürdigkeit als die Anbieter selbst.
Der Bund der Versicherten warnt deshalb: "Das sind keine gemeinnützigen Einrichtungen." Für einen allgemeinen Marktüberblick können die Portale dennoch nützlich sein, sagen die Verbraucherschützer.
