Doku und Spielfilm über Drohneneinsätze im ZDF

"Good Kill - Tod aus der Luft" erstmals im Free-TV

24.07.2015, 08.51 Uhr
Major Thomas Egan (Ethan Hawke) steuert von Las Vegas aus eine Kampfdrohne und beschießt Ziele in Afghanistan mit Hellfire-Raketen.
Major Thomas Egan (Ethan Hawke) steuert von Las Vegas aus eine Kampfdrohne und beschießt Ziele in Afghanistan mit Hellfire-Raketen.  Fotoquelle: obs/ZDF

Was die Amerikaner seit Jahren einsetzen, ist kriegsrechtlich sehr umstritten. Dieses sensible Thema greift Regisseur Andrew Niccol in seinem Film: "Good Kill - Tod aus der Luft" auf und zeigt, mit welchen Gewissenkonflikten die Soldaten bei diesen Einsätzen zu kämpfen haben. Das ZDF zeigt den Film am kommenden Montag um 22.15 Uhr als Free-TV-Premiere.

Skrupel bei Drohneneinsatz

Der Drohnenpilot Thomas Egan (Ethan Hawke) fliegt von einem Container in Las Vegas aus per Joystick Einsätze in Afghanistan, abends sitzt er mit Frau und Kindern am heimischen Grill. Der wortkarge Mann, der nach Aussagen seiner Frau Molly (January Jones) stiller wird, wenn er wütend ist, zieht sich immer weiter zurück.

Sein Vorgesetzter, Lt. Colonel Jack Johns (Bruce Greenwood), sieht die Nöte, in denen Thomas steckt, kann aber nicht helfen. Thomas' Bitte, wieder einen Jet fliegen zu dürfen, muss Johns ablehnen. Auch die neue Kollegin, Vera Suarez (Zoë Kravitz), versteht Thomas' Skrupel.

Dokumentation im Anschluss

In der anschließenden Dokumentation "Drohnenkrieg - Tod aus der Luft" um 23.50 Uhr geht es unter anderen um die Pläne des Verteidigungsministeriums, eigene bewaffnete Drohnen zu beschaffen und entwickeln zu lassen. Die Autorin Mona Botros zeigt, dass dabei auch die US-Airbase im rheinland-pfälzischen Ramstein eine Schlüsselfunktion spielen soll.

Der 29-jährige Ex-Soldat Brandon Bryant erzählt in der Doku, wie er rund sechs Jahre in der US Air Force Drohnen steuerte. Detailliert schildert Bryant, was hinter den Kulissen passiert. "Man sitzt da für Tage, Wochen, Monate und beobachtet ein Ziel. Das bedeutet, man sieht alles, zum Beispiel, wie die Leute mit ihrer Familie und ihren Freunden interagieren, wie sie in ihre Lieblingscafés gehen und mit ihren Kindern spielen. Man sieht: Es sind Menschen wie wir. Aber die Führungskräfte sehen das alles nicht."

Die tödlichen Einsätze erfolgen in den USA auf der vagen Grundlage von Geheimdienstbeobachtungen. Diese Politik stößt Umfragen zufolge auf breite Zustimmung bei den Amerikanern. In Deutschland dagegen ist schon der Einsatz von unbewaffneten Drohnen umstritten.

Das könnte Sie auch interessieren