"Sendung mit der Maus"

Maus-Zeichner Friedrich Streich ist tot

10.10.2014, 12.44 Uhr
Der Trickfilmzeichner Friedrich Streich ist am 3. Oktober 2014 in München gestorben.
Der Trickfilmzeichner Friedrich Streich ist am 3. Oktober 2014 in München gestorben.  Fotoquelle: WDR/Oliver Schmauch

Der Trickfilmzeichner Friedrich Streich ist tot. Das hat seine Familie dem WDR mitgeteilt. Demnach verstarb Streich am 3. Oktober im Alter von 80 Jahren in München. Bereits seit mehr als 40 Jahren kommen seine Zeichentrickgeschichten in der "Sendung mit der Maus" (WDR) bei Klein und Groß gut an.

"Mit Friedrich Streich haben wir einen kreativen Pionier verloren, der für das Kinderfernsehen so unglaublich viel Gutes getan hat", sagte WDR-Intendant Tom Buhrow. Maus, Elefant und Ente seien durch ihn zu Symbolfiguren für die ARD-Sender und den Westdeutschen Rundfunk im Besonderen geworden. "Noch vor Kurzem ließ uns Friedrich Streich wissen, wie glücklich er ist, dass seine Figuren im Kinderprogramm sind. Seine Arbeiten sind zeitlos. Sie begeistern Jung und Alt gleichermaßen und werden das auch in Zukunft tun", sagte Buhrow.

Streich brachte der Maus das Laufen bei

Friedrich Streich zählt zu den "Sendung mit der Maus"-Machern der ersten Stunde. Seinerzeit gab ihm das WDR-Kinderfernsehen den Auftrag, die Titelfigur aus der Bildergeschichte "Maus im Laden" von Isolde Schmitt-Menzel zu animieren. Streich brachte der Maus das Laufen bei und schenkte ihr das berühmte Augenklimpern.

Am 7. März 1971 feierte die Maus Fernsehpremiere bei den neuen "Lach- und Sachgeschichten" (ARD). Die Sendung wurde im darauffolgenden Jahr nach ihrer Leitfigur in "Die Sendung mit der Maus" umbenannt. Mit ihrem Erfolg stieg auch der Bedarf an den so genannten "Maus-Spots".

Der "kleinste blaue Elefant der Welt"

Mehr als 330 zirka 30-sekündigen Trickfilme hat Friedrich Streich produziert. Seit 1975 gehört auch der von Friedrich Streich erfundene "kleinste blaue Elefant der Welt" zur Maus, und die kleine gelbe Ente machte 1987 das Trio komplett. Mit der vor sieben Jahren entwickelten und vielfach ausgezeichneten "Sendung mit dem Elefanten" machen Vorschulkinder heute ihre ersten Schritte in die Medienwelt. Generationen von Kindern sind mit Friedrich Streichs Trickgeschichten aufgewachsen. "Angeblich geht die Maus wie ich", sagte der Trickfilmer einmal in einem Interview.

Geboren wurde Friedrich Streich am 17. Juni 1934 in Zürich. Bevor er zur "Maus" kam, war er als Schauspieler, Journalist und Karikaturist tätig. Veröffentlichungen seiner Cartoons erschienen unter anderem im Tagesanzeiger Zürich, im Nebelspalter, in der Süddeutschen Zeitung und in der Münchner Abendzeitung. Ab 1960 arbeitete der im Deutschen Institut für Filme und Fernsehen (DIFF) ausgebildete Dramaturg und Regisseur als Trickfilmer.

Die schönsten Maus-Spots

"Die Sendung mit der Maus" präsentiert am kommenden Sonntag um 10 Uhr in der ARD und um 11.30 Uhr auf KiKA einige von Friedrich Streichs schönsten Maus-Spots. Aus dem "Maus"-Archiv ins Programm genommen wird zudem auch eine Sachgeschichte von Friedrich Streichs Weggefährten Armin Maiwald: Er besuchte ihn 1980 in München.

Dort, in Streichs Trickstudio, begann die Arbeit an den Maus-Spots immer am Zeichentisch, mit einem Bleistift und einem weißen Blatt Papier. Schon nach wenigen Strichen war eine Maus zu erkennen. Das Maus-Team erinnert an Friedrich Streich auch in einem Online-Spezial unter die-maus.de.

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