"Mystery Road – Verschwunden im Outback"

Ein Krimi vor brutal schöner Kulisse

von Andreas Schoettl

Zwei Männer sind verschwunden. Eine sechsteilige Serie führt tief in das Outback Australiens. Das Hinterland auf dem fünften Kontinent ist ebenso gnadenlos wie wunderschön.

ARTE
Mystery Road – Verschwunden im Outback
Serie • 30.05.2019 • 20:15 Uhr

Ein Jeep steht einsam und verlassen inmitten der ewigen Weiten im Outback Australiens. Die Türen sind geöffnet. Als die Sonne hinter einem Berg am Horizont über der unwirtlichen Wüstenlandschaft aufgeht, zeigt sich in der Serie "Mystery Road" zunächst in grandiosen Aufnahmen die Schönheit eines immer noch kaum bekannten Fleckchens Erde. Die aufwendig produzierten Bilder deuten zugleich aber auch an, dass das Leben hier im absoluten Nichts bestimmt kein Zuckerschlecken ist. Denn die Insassen des Jeeps sind spurlos verschwunden.

Die sechsstellige australische Serie "Mystery Road", die nun donnerstags in jeweils drei aufeinanderfolgenden Episoden bei ARTE zu sehen ist, spielt mit den Gegensätzen. Zu sehen ist, wie schön die Natur sein kann und auch wie brutal diese Region ist. Sie zeigt, dass ein Leben in Einfachheit womöglich erstrebenswert ist und viele Menschen doch nur zu verschrobenen Individuen werden. Und sie führt den "einsamen Wolf" Jay Swan (Aaron Pedersen) ein, der bevorzugt alleine arbeitet, seine Ermittlungen jedoch mit der Kleinstadt-Polizistin Emma James (Judy Davis) teilen muss.

Der wortkarge und kernige Detective Swan ist es, der das Verschwinden zweier junger Männer auf einer riesigen Farm aufklären soll. In der Kleinstadt Patterson stößt er zunächst auf Ablehnung. Als Mann mit Aborigine-Wurzeln ist er unter der Mehrheit der vornehmlich weißen Bevölkerung nicht gerne gesehen. Stur in einem sehr eigenen Gehabe deckt Swan jedoch Stück für Stück weit verzweigte Familienzwistigkeiten und verborgene Kleinstadt-Geheimnisse auf. Diese führen ihn sogar zu mysteriösen Drogengeschäften.

Regisseurin Rachel Perkins, eine der erfahrensten Filmemacherinnen aus der Gemeinschaft der Aborigines, schuf einen zwar ruhigen, dafür beklemmenden Krimi in oftmals düsterer Atmosphäre. Immer wieder aber erhellt sich das Bild, wenn die Serie in unglaublichen Landschaftsaufnahmen sehr ausgiebig und beinahe schon verliebt die Schönheit einer umwerfenden Natur feiert.

Beim australischen ABC TV lief die erste Staffel der Miniserie erfolgreich. Sie wurde nunmehr verlängert. In seinem neuen Fall legt Detective Swan sich mit Betrügern und Schmugglern an Sie haben eine Küstenstadt übernommen. Swan muss ein eisernes Schweigen erst durchbrechen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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