Größer als im Fernsehen – ARD: clevere Parodie auf die Entertainmentbranche

Lisa steckt finanziell in der Klemme. Um ihren eigenen Hintern zu retten, lässt sie sich auf einen krummen Deal mit Eleonore ein. Der Leidtragende: Ein armer Castingshow-Kandidat, für den die ältere Dame schwärmt. Doch dann entdeckt Lisa ihr Gewissen ...

Der Gastwirt Wolfgang (Werner Wölbern) stirbt an einem Herzinfarkt. Tochter Lisa (Janina Fautz) schmeißt daraufhin ihr Studium und übernimmt die Wirtschaft ihres Vaters im hessischen Kaff Körstel. Recht schnell stößt sie jedoch an ihre Grenzen und stellt fest, dass das Lokal hochverschuldet ist. Doch ein schmieriger Investor will ihr das Familiengrundstück abkaufen, um dort einen Ferienpark zu errichten. Lisas finanzielle Sorgen wären auf einen Schlag dahin! Auch der Bürgermeister ist begeistert und verspricht sich vom Ferienpark einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Die Krux: Eleonore (Marie Anne Fliegel) muss ihr Grundstück ebenfalls abtreten, denn auch sie lebt auf dem Gebiet, das für den Bau der Anlage infrage kommt. Doch die alte Dame weigert sich vehement. Kann sie irgendwie umgestimmt werden? Das erfährt der Zuschauer in der TV-Komödie "Größer als im Fernsehen", die nach ihrer ARTE-Premiere Anfang April nun im Ersten zur besten Sendezeit ausgestrahlt wird.

Lisa entdeckt einen wunden Punkt, denn Eleonore ist geradezu besessen von Casting-Kandidat Nico Hölter (Dennis Schigiol): Falls der junge Mann in Unterwäsche für Eleonore ein Ständchen zum Besten gibt, ist sie sogar bereit dazu, ihr Grundstück zu verkaufen. Mithilfe eines perfiden Plans will Lisa die Bedingung von Eleonore erfüllen ...

Regisseur Christoph Schnee und Drehbuchautor Benjamin Hessler erzählen in augenzwinkernder Manier eine clevere Parabel auf die Entertainmentbranche und die moderne Ellenbogengesellschaft. "Größer als im Fernsehen" entpuppt sich dadurch als kluge Parodie aufs Fernsehbusiness und Formate wie "Deutschland sucht den Superstar" oder "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!".