Italienischer Medienunternehmer

Silvio Berlusconi steigt bei ProSiebenSat.1 ein

von Rupert Sommer

Paukenschlag in München-Unterföhring: Der schillernde Medienunternehmer Silvio Berlusconi, der auch schon italienischer Ministerpräsident war, übernimmt mit seinem TV-Unternehmen Mediaset fast zehn Prozent der Anteile.

Müssen Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf und Heidi Klum bald schon Italienisch lernen? Das vom ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten und frischgebackenen EU-Abgeordneten Silvio Berlusconi und seiner Familie dominierte Unternehmen Mediaset hat aktuell an der Börse ein Aktienpaket von 9,6 Prozent der Anteile an der deutschen Senderfamilie ProSiebenSat.1 gekauft. Das berichteten verschiedene Medien am Mittwoch.

Damit steigt der umstrittene "Cavaliere", dem schon mehrfach Interesse an einem Einstieg in den deutschen Fernsehmarkt nachgesagt worden war und der zu Zeiten des verstorbenen TV-Magnaten Leo Kirch bereits enge Kontakte über die Alpen geknüpft hatte, zum größten Anteilseigner der "Germany's Next Topmodel"- und "Joko und Klaas"-Senderfamilie auf. Zuletzt war der Aktienkurs von ProSiebenSat.1 angesichts rückläufiger Werbeeinnahmen und der unsicheren Geschäftsaussichten wegen der Konkurrenz durch Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon Prime stark gefallen. Das jetzt von Mediaset gekaufte Aktienpaket ist nun rund 330 Milllionen Euro wert.

Welche Pläne das Unternehmen Mediaset, das von Berlusconis Sohn Pier Silvio geführt wird, auf dem deutschen Markt verfolgt, ist noch nicht abzusehen. Auch ist unklar, ob die Italiener weiter zukaufen und damit ihren Einfluss auf Sender wie ProSieben, SAT.1, kabel eins und die diversen Ablegerkanäle sowie Digitalprojekte ausbauen wollen. "Wir begrüßen das Investment von Mediaset und werten es als Vertrauensbeweis für unsere Strategie und unser Team", ließ sich Max Conze, Vorstandsvorsitzender von ProSiebenSat.1, kurz und knapp zum Einstieg der Italiener zitieren.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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